Die illegale Nutzung von Kryptowährungen in der Schweiz werde laut einigen politischen Vertretern zunehmend zum Problem. Untern anderen fordert SP-Fraktionschef Roger Nordmann deshalb ein Verbot von "anonymen Kryptowährungen". Seine eingereichte Motion zum Thema wird momentan parteiübergreifend diskutiert.
Vor einigen Monaten kam es in der Gemeinde Rolle um einen Datendiebstahl. Die verantwortlichen Cyberkriminellen forderten Lösegeld in der Form von Kryptowährungen und veröffentlichten als Antwort auf dessen Ausbleiben die vertraulichen Daten im Internet. Ähnliche Vorfälle seien im vergangenen Jahr vermehrt beobachtet worden, schreibt der Tagesanzeiger. Dem möchten einige Schweizer Politiker ein Ende setzen.
Verbot von "anonymen Cybergeld" gefordert
Allen voran meldet sich Nationalrat und SP-Fraktionschef Roger Nordmann zu Wort. Er ist der Meinung, dass Erpresser und andersweitige Cyberkriminelle leichtes Spiel mit Kryptowährungen hätten. Blockchain-Transaktionen seien oftmals keiner Person zuzuordnen, was den Behörden die Strafverfolgung erschwere. Deshalb möchte der Politiker die Verwendung "anonymer Kryptowährungen" gänzlich verbieten. Nordmann verwies als Beispiel auf die harten Massnahmen der Volksrepublik China, die jegliche Krypto-Dienstleistungen untersagen.
"Die Verwendung von Kryptowährungen, bei welchen die Identifizierung des Besitzers nicht gewährleistet ist, muss verboten werden." - Roger Nordmann, Nationalrat und Fraktionschef der SP
Dabei scheint es sich um ein parteiübergreifendes Anliegen zu handeln. Der Motion von Nationalrat Nordmann schloss sich beispielsweise SVP-Nationalrat und IT-Unternehmer Franz Grüter an. Auch er ist der Ansicht, dass der anonyme Handel von Kryptowährungen unterbunden werden muss. Noch weiter als Nordmann und Grüter ging der freisinnige Nationalrat Fréderic Borlotz. Selbst ein generelles Verbot von Kryptowährungen schloss er nicht aus.
Kommentar der Redaktion