Die Zuger Kantonsregierung will über fünf Jahre fast 40 Millionen Franken in die "Blockchain Zug - Joint Research Initiative" investieren. Das Projekt ist eine Zusammenarbeit zwischen der Universität Luzern und der Hochschule Luzern, die die Etablierung des Crypto Valley als Zentrum für die Blockchain-Forschung anstrebt.
Der Regierungsrat des Kantons Zug hat dem Kantonsrat den Vorschlag unterbreitet, an der Universität Luzern ein Zuger Institut mit neun Lehrstühlen einzurichten und die bestehenden Forschungsaktivitäten an der Hochschule Luzern zu verstärken. Dies geht aus einer Pressemitteilung des Kantons hervor. Zudem soll eine Kooperations- und Kommunikationsplattform im Rahmen der "Blockchain Zug - Joint Research Initiative" geschaffen werden.
Das Crypto Valley - eine Krypto-Hochburg im Herzen Europas
Die frühe Ansiedlung von Blockchain-Unternehmen in der Region Zug ab 2013 hat in Anlehnung an das "Silicon Valley" bald den Begriff "Crypto Valley" hervorgerufen. Denn der Schweiz ist es dank ihrer proaktiven Politik und Regulierung früh gelungen, ein blühendes Ökosystem für Blockchain und Kryptowährungen aufzubauen. Schliesslich ist die zuständige Regulierungsbehörde bereits seit 2015 aktiv - für den globalen Blockchain-Sektor bemerkenswert. Im Laufe der Jahre erlebte die Region die Ansiedlung neuer Unternehmen und kontinuierliche Weiterentwicklungen. Co-Working-Spaces in Zürich und Zug sind aufgeblüht, während neue Initiativen der Schweizer Hochschulen für die Blockchain-Branche entscheidende Programmierer anzogen. Diese Dynamik möchte der Zuger Regierungsrat nun weiter unterstützen.
Wir glauben, dass die Blockchain-Technologie das Potenzial hat, viele Bereiche unseres Lebens zu verändern, und wir wollen sicherstellen, dass wir an der Spitze dieser Veränderung stehen. Damit stärken wir den Wirtschaftsstandort Zug weiter, auch weil wir mit diesem Bildungsvorhaben in jene Bereiche investieren, die im Kanton Zug bereits etabliert sind." - Heinz Tännler, Finanzdirektor des Kanton Zug
Durch die "Blockchain Zug - Joint Research Initiative" wird laut dem langjährigen Zuger Regierungsrat ein innovatives Leuchtturmprojekt mit starker Strahlkraft ins Leben gerufen. Ziel sei neben den technologischen Aspekten die Antizipierung der Auswirkungen der Blockchain-Technologie auf Wirtschaft und Gesellschaft. Es gehe letztendlich nicht nur um die Erzielung technologischer Fortschritte, sondern ebenfalls um das Verständnis, wie diese Fortschritte unsere Gesellschaft beeinflussen. Damit soll sichergestellt werden, dass der Kanton Zug seine führende Position in der Entwicklung der Blockchain-Technologie beibehält und auch international anerkannt wird.
Finanzierung durch Zuger Ergänzungssteuer
Die gemeinsame Forschungsinitiative soll über fünf Jahre mit insgesamt 39.35 Millionen Franken an Kantonsbeiträgen unterstützt werden. Die Finanzierung des Projekts erfolgt vollständig über die Einnahmen aus der Ergänzungssteuer. Dabei handelt es sich um eine Massnahme, um die Herausforderungen der OECD-Mindeststeuer auf den Standort Zug zu kompensieren. Nach den fünf Jahren sollte die "Blockchain Zug - Joint Research Initiative" selbsttragend werden.
Stand Ende 2022 agierten 1'135 Unternehmen mit rund 5'000 Mitarbeitern aus dem Crypto Valley. Geografisch gesehen ist Zug unweigerlich das Herz dieses Ökosystems, wobei fast die Hälfte der Unternehmen ihren Sitz im Zentralschweizer Kanton wählten. Die Ergänzung durch einen Schwerpunkt auf das wissenschaftliche Forschungspotenzial in Zusammenarbeit mit Luzern würde dem ohnehin starken Standort "Crypto Valley" zusätzlichen Rückenwind verschaffen, wie ein Branchenexperte meint.
"Die Initiative unterstreicht abermals den eindeutigen Vorreiterstatus, den der Kanton Zug im Blockchain-Bereich einnimmt. Eine Absegnung durch den Kantonsrat würde den internationalen Wettbewerbsvorteil der Krypto-Nation Schweiz weiter stärken." - Hans-Jörg Morath, Leiter Produktstrategie & Kundenbetreuung bei Digital Asset Solutions