Was hat sich diese Woche rund um Blockchain und Kryptowährungen getan? Die relevantesten lokalen und internationalen Geschehnisse sowie ansprechende Hintergrundberichte pointiert und kompakt im Wochenrückblick.
Selektierte Artikel der Woche:
Seit geraumer Zeit sind börsengehandelte Krypto-Fonds (ETFs) in den USA heiss umstritten. Diese Produkte erlauben Anlegern eine Exponierung gegenüber dem Bereich ohne die aufwendige Verwahrung direkt über traditionelle Handelsbörsen. Insbesondere für institutionelle Akteure mit bestimmten Anlagemandaten bieten ETFs einen leichten Zugang zur Krypto-Welt. Doch die zuständige Börsen- und Wertpapieraufsicht (SEC) lässt sich bei deren Genehmigung Zeit. Erst vor zwei Jahren kam es zur Notierung des ersten Bitcoin-ETFs, letzte Woche folgten ähnliche Produkte für Ether (ETH). Doch diese auf Futures-basierten Fonds bringen gegenüber einer Direktexponierung Nachteile mit sich. Aufgrund der regelmässigen Rollkosten der Futures-Kontrakte vermindern zusätzliche Kosten die Renditen der ETFs oft erheblich. Dieser Umstand, kombiniert mit einem pessimistischen Marktumfeld, sorgte für einen enttäuschenden Ether-ETF-Start, der letztendlich auch auf den Preis der zweitgrössten Kryptowährung drückte.
Eine komplette Übersicht zum Geschehen des Tages an den (Krypto-)Märkten. Kompakt zusammengefasst im CVJ.CH Marktkommentar.
Während Skeptiker noch immer für ein Krypto-Verbot plädieren, arbeiten Regierungen auf der ganzen Welt an umfassenden regulatorischen Richtlinien für den aufstrebenden Bereich. Für die Branche ist dies von entscheidender Bedeutung. Sinnvolle Rahmenwerke schaffen Vertrauen sowohl von Privatanlegern als auch von institutionellen Anlegern, was letztlich den Weg für die Integration digitaler Assets in das reguläre Finanzsystem ebnet. Doch global zeichnen sich einige unterschiedliche Ansätze ab. Die Schweiz etablierte sich früh als Pionier, die Europäische Union wagte mit MiCA erste Schritte, die Vereinigten Staaten befinden sich inmitten eines Kampfs zwischen verschiedenen Behörden, und Asiens Umfeld bleibt äusserst heterogen.
Regierungen auf der ganzen Welt arbeiten an einer umfassenden Regulierung für den aufkommenden Krypto-Bereich; ein Überblick.
Standard Chartered (StanChart) ist ein multinationales Finanzhaus mit einem Schwerpunkt in Asien. Die Bank verwaltet knapp 820 Mrd. USD an Kundengeldern und gilt laut dem Financial Stability Board als systemisch relevantes Finanzinstitut. Seit Mitte 2021 engagiert sich StanChart im Krypto-Bereich und veröffentlicht sporadische Marktanalysen. Laut dem jüngsten Ausblick der Bank sollte Ether (ETH) bis Ende 2026 einen Preis von 8’000 USD erreichen. Die Einschätzung stützt sich auf Prognosen künftiger Nutzung durch neue Anwendungsfälle wie Tokenisierung. Längerfristig teilten die StanChart-Analysten gar eine Bewertung von bis zu 35’000 USD. Ein Blick auf vergangene Krypto-Prognosen relativiert die Vorhersagen allerdings.
Laut Analysen der Londoner Standard Chartered Bank (StanChart) könnte die Kryptowährung Ether (ETH) bis 2026 auf 8’000 USD ansteigen.
In den vergangenen Wochen schlich sich eine neue Blockchain in die Top 15 der Kryptowährungen nach Marktkapitalisierung: The Open Network (TON). Das Projekt ist eine Fortsetzung der ursprünglichen Vision des Social-Media-Giganten Telegram. Bereits 2018 sollte das dezentrale Netzwerk und dessen Kryptowährung über ein Initial Coin Offering (ICO) von 1.7 Mrd. USD an die Öffentlichkeit gelangen. Regulierungsbehörden stellten sich jedoch quer und legten das „Telegram Open Network“ auf Eis. Jahre später gelang das Rebranding mit einem neuen Team. Eine Übersicht zu der kontroversen Geschichte des TON-Netzwerks sowie dem heutigen Ökosystem.
The Open Network (TON) soll ein Ökosystem für dezentrale Apps und Dienste mit Anbindung an die Social-Media-App Telegram schaffen.
Ausserdem: Letzte Woche nahmen insgesamt sechs Ether-ETFs auf Futures-Basis den Handel an den US-Märkten auf. Der Mangel an Begeisterung über diese Produkte war jedoch bemerkenswert. Insgesamt verzeichneten die ETFs nur knapp über eine Million USD an Volumen über den ersten Handelstag. Aber auch die Krypto-Kassamärkte werden aktuell auf Volumentiefstständen gehandelt, die zuletzt 2020 erreicht wurden. Es zeichnet sich eine klare Apathie ab, die für die Konsolidierungsphasen des Bereichs typisch sind.
Ein zusammenfassender Überblick über die Geschehnisse an den Kryptomärkten der vergangenen Woche in Zusammenarbeit mit dem Marktdatenanbieter Kaiko.