Was hat sich diese Woche rund um Blockchain und Kryptowährungen getan? Die relevantesten lokalen und internationalen Geschehnisse sowie ansprechende Hintergrundberichte pointiert und kompakt im Wochenrückblick.
Selektierte Artikel der Woche:
Börsengehandelte Fonds (ETFs) bieten institutionellen Anlegern einen leichten Zugang zu Vermögenswerten in einem gewohnten Umfeld. Seit jeher bemühen sich deshalb verschiedenste Produkteanbieter um die Lancierung des ersten Spot-basierten US-Bitcoin-ETFs. Bisher liess sich die Börsenaufsicht SEC allerdings nicht von ihrer Fahrtrichtung abbringen – trotz der Genehmigung mehrere Futures-ETFs über die letzten zwei Jahre. Ein Gerichtsentscheid im Fall Grayscale versus SEC könnte dieser sturen Haltung der Behörde nun ein Ende bereiten. Das Berufungsgremium mit drei Richtern verkündete einstimmig, die SEC handle in ihrer Ablehnung von Spot-Produkten willkürlich und ordnete eine Revision an. Bald dürfte der BlackRock Bitcoin-ETF Realität werden.
Der Krypto-Produkteanbieter Grayscale erzielte im Gerichtsfall gegen die SEC einen entscheidenden Sieg. Der Spot-ETF rückt in greifbare Nähe.
Angesichts des kürzlich gefallenen Gerichtsurteils entschied sich die SEC erneut, alle ausstehenden Anträge für einen Bitcoin-ETF zu verzögern. Die Aufsichtsbehörde brauche zusätzliche Zeit, um die Anti-Marktmanipulationsmassnahmen der Antragsteller zu überprüfen. Im Spezifischen sind BlackRock & Co. Abkommen mit der US-Kryptobörse Coinbase eingegangen. Die Verschiebung des ETF-Entscheids bedeutet eine Fristverzögerung von 45 Tagen. Durch zwei weitere Verlängerungen könnte die SEC ihre Entscheidungsfrist bis in den März 2024 hinausschieben. Nichtsdestotrotz erwarten Analysten von Bloomberg Intelligence mit einer 75%igen Wahrscheinlichkeit, dass die Behörde bereits in diesem Jahr einen Spot-ETF genehmigen wird.
Die SEC hat ihre Entscheidung über die anstehenden Spot-Bitcoin-ETFs verschoben, während der Grayscale-Sieg eine baldige Zulassung begünstigt.
Das Schürfen neuer Bitcoin (Mining) ist ein energieintensiver Vorgang, bei dem leistungsstarke Computer komplexe mathematische Rätsel zur Validierung von Blockchain-Transaktionen lösen. Dieser Prozess verhindert eine Übernahme des Netzwerks durch einen böswilligen Akteur. Allerdings entstehen aufgrund des entsprechend hohen Stromverbrauchs potenzielle Externalitäten. Insbesondere in westlichen Ländern stösst dieser Umstand vermehrt auf Kritik. Miner finden nun Zuflucht in Standorten mit überschüssiger Naturenergie, die keine Käufer fände. Wie Bitcoin-Mining zur effizienten Reallokation von natürlichen Ressourcen über Grenzen hinaus genutzt wird; illustriert am Beispiel Island.
Die Betreiber von Bitcoin-Mining-Anlagen nutzen zunehmend die überschüssige Energie in Island für den Strombedarf ihrer Computer.
Die Beziehung zwischen der Krypto-Branche und China erweist sich seit Jahren als schwierig. Durch Verbote und Restriktionen schränkte die Volksrepublik den aufstrebenden Bereich wiederholt ein. Der letzte Durchgriff gegen die digitale Anlageklasse erfolgte im Frühling 2021, als Bitcoin-Mining sowie andere Krypto-Dienstleistungen auf dem chinesischen Festland kriminalisiert wurden. Doch die Intervention scheint nicht zu fruchten. Seit knapp einem halben Jahr öffnet sich Peking dem Bereich wieder – diesmal über die Sonderverwaltungszone Hongkong. Durch umfassende Regulierung und die Lizenzierung etablierter Dienstleister soll sich der Stadtstaat zur künftigen Krypto-Hochburg Asiens entwickeln.
Die Schweizer SEBA Bank hat eine Genehmigung für eine Lizenz zur Ausübung regulierter Krypto-Aktivitäten in Hongkong erhalten.
Ausserdem: Der Memecoin Pepe legte über diesen Sommer einen beeindruckenden Lauf hin. Scheinbar aus dem Nichts entstanden, rückte die Witzwährung innert weniger Wochen in die Top 50 aller Kryptowährungen nach Marktkapitalisierung vor. Der Erfolgskurs wurde erst durch die Trendwende des breiteren Marktes gestoppt. Doch aufgrund verkaufter Token der Gründer ranken sich inzwischen Kontroversen um den Memecoin. Rund 15 Mio. USD an PEPE soll das Team verkauft haben. Der Preisverfall über die vergangenen Wochen war dementsprechend scharf.
Ein zusammenfassender Überblick über die Geschehnisse an den Kryptomärkten der vergangenen Woche in Zusammenarbeit mit dem Marktdatenanbieter Kaiko.