Was hat sich diese Woche rund um Blockchain und Krypto-Währungen getan? Die relevantesten lokalen und internationalen Geschehnisse sowie ansprechende Hintergrundberichte pointiert und kompakt im Wochenrückblick.
Die Basis für den Erfolg einer Technologie ist ein zugrunde liegendes rechtliches Umfeld. Während ein jahrelanger Reifeprozess der Blockchain-Technologie inklusive den darauf basierenden Kryptowährungen ersichtlich ist, reagierten Regulatoren entsprechend und gebieten unterschiedliche Rechtsrahmen um digitale Vermögenswerte. Eher zurückhaltend agierten bis anhin die Regulierungsbehörden der Vereinigten Staaten. Das ist auch dem Umstand veschuldet, dass diverse nationale und bundesstaatliche Behörden Krypto-Assets unterschiedlich behandeln. Hester Peirce, Kommissarin der Securities and Exchange Commission (SEC), spricht sich schon seit Langem für eine klare und einheitliche Krypto-Regulierung aus. Die Innovationen und neu geschaffenen Möglichkeiten rund um digitale Assets sollen laut ihr nicht bekämpft, sondern erleichtert werden.
Im Besonderen in der Schweiz erfreuen sich Krypto-Assets an zunehmender Adoption. Bereits vor einem halben Jahr kündigte der Kanton Zug an, Steuerzahlungen in Bitcoin und Ether zu akzeptieren. Seitdem sind auch Unternehmen gefolgt und haben diverse Krypto-Zahlungslösungen implementiert. So seit Neuestem der Versicherungskonzern AXA. Bereits seit 2017 in mehreren Blockchain-Projekten involviert, können ab sofort Kunden ihre Rechnungen mit Bitcoin begleichen. Die Entscheidung folgte auf eine Marktforschungsstudie der Firma von 2019. Schon damals waren rund ein Drittel der Befragten im Besitz oder interessiert an Kryptowährungen.
Ein neues Anwendungsgebiet basierend auf der Blockchain-Technologie ist das rasant wachsende Ökosystem rund um sogenannte nicht-fungible Token (NFTs). Sie repräsentieren einen einzigartigen Wert in Form eines Token auf der Blockchain. Das kann beispielsweise ein Kunstwerk in realer oder digitaler Form sein. In den letzten Monaten zogen NFTs vermehrt Aufmerksamkeit von Leuten ausserhalb des Krypto-Universums auf sich. So wurde ein Werk des Künstlers "Beeple" für 69 Millionen US-Dollar im weltbekannten Auktionshaus Christie's versteigert. Nun wagt sich auch die New York Stock Exchange (NYSE), nach Marktkapitalisierung die weltweit gewichtigste Wertpapierbörse, in den Bereich. Mit der Lancierung einer eigenen Kollektion sollen die einmaligen Momente einzelner Börsennotierungen verewigt werden.
Die Massenadaption der Blockchain-Technologie ist grundsätzlich ein positiver Trend für dezentrale Netzwerke und ermöglicht neue Anwendungsfälle. Ein unerwünschter Nebeneffekt der neuen Technologie ist eine Überlastung des Netzwerks. So sind zum Beispiel die dynamischen Transaktionsgebühren auf der Ethereum-Blockchain stark angestiegen. Einen anderen Lösungsansatz bietet die konkurrierende Smart Contract Plattform "Polkadot". Das Netzwerk besteht aus einer zentralen Koordinations-Blockchain und verbindet dazu "Parachains". Parachains sind individuelle und unabhängige Blockchains, die für einen einzigen Zweck entwickelt wurden. Die einzelnen Parachains sind in der Lage, miteinander zu kommunizieren. So bilden sie ein hochleistungsfähiges Netzwerk von Blockchains, das Skalierungsprobleme weitgehend minimieren kann.
Diese Woche fand ein geschichtsträchtiger Börsengang der Kryptobranche statt. Die Börse Coinbase feierte am Dienstag mit einer Marktkapitalisierung von gut $100 Milliarden ihr Börsendebüt und stellte damit die Bewertungen von traditionellen Börsen und gestandenen Finanzinstituten in den Schatten. Für die dereinst junge Krypto-Branche handelt es sich um einen wesentlichen Schritt, der ihr lang ersehnte Legimität verschafft. Die zuletzt veröffentlichten Kennzahlen der Börse zeigten eindrücklich das bestehende Wachstum im Handel mit Kryptowährungen.
Ausserdem: Taucht man in die verschiedenen Segmente der gehandelten Kryptowerte ein, sind gewisse Trends erkennbar. Der Datenanbieter Coingecko veröffentlichte diese Woche eine Marktstudie zum ersten Quartal 2021. Gerade in den letzten Wochen gab es eine Neubewertung einiger Sektoren. So legten besonders Börsen-Token kurz vor dem Coinbase IPO zu. Doch auch andere Marktsegmente erlebten starkes Wachstum. So zum Beispiel der Bereich der dezentralen Finanzapplikationen (DeFi), insbesondere auf der Binance Smart Chain (BSC). Im Weiteren gewann die Welt der nicht-fungiblen Token (NFTs) an Schwung und übertrifft aktuell das Schlagwort DeFi in Google-Suchen.
Sie möchten unseren Wochenrückblick jeweils bequem am Samstag in ihrer Inbox vorfinden?
Wir wünschen aufschlussreiches Lesen und ein geruhsames Wochenende.
Redaktion CVJ.CH
Selektierte Artikel im Wochenrückblick:
SEC-Kommissarin Hester Peirce möchte durch Rechtssicherheit mehr Innovation in der US-Blockchain-Branche fördern.
https://cvj.ch/fokus/legal-compliance/sec-moechte-regulatorische-klarheit-fuer-bitcoin-schaffen/
Als erste Allbranchenversicherung der Schweiz bietet die AXA ihren Versicherten neu die Möglichkeit an, Rechnungen in Bitcoin zu bezahlen.
Die New Yorker Börse (NYSE) wagt sich mit einer eigenen NFT-Kollektion in die Krypto-Welt.
Eine Übersicht zum Polkadot-Ökosystem.
Die Kryptobörse Coinbase feierte diese Woche mit einer Bewertung von gut 100 Milliarden US-Dollar ihr Börsendebüt.
Ein zusammenfassender Blick auf die verschiedenen Segmente und die Trends an den Kryptomärkten im ersten Quartal.
Den Wochenrückblick und weitere Interessante Formate per Pushmeldung?