Was hat sich diese Woche rund um Blockchain und Krypto-Währungen getan? Die relevantesten lokalen und internationalen Geschehnisse sowie ansprechende Hintergrundberichte pointiert und kompakt im Wochenrückblick.
Der Erwerb und die Verwahrung von Kryptowerten wie Bitcoin ist komplex. Sollen digitale Werte in ein reguliertes börsengehandeltes Produkt wie ein "Exchange Traded Fund" (ETF) integriert werden, vervielfacht sich die Komplexität, insbesondere auch im Bezug auf regulatorische Vorgaben. Seit Jahren versuchen etablierte Finanzinstitute ein Bitcoin ETF an der US Börse zu lancieren, um damit institutionellen Anlegern einen einfachen Zugang zu der neuen Assetklasse zu gewähren. Doch der US-Regulator hat bis jetzt alle Anträge zurückgewiesen. Nun ersuchen mit Goldman Sachs und Fidelity Investments zwei gewichtige Finanzinstitute nach einer Genehmigung. Einige Analysten glauben, dass die Bewilligung eines ETFs nur noch eine Frage der Zeit ist. Ein kotiertes Bitcoin ETF an der US Börse würde die institutionelle Zugänglichkeit für die Kryptowährung massiv erhöhen und stellt für den ersten Anbieter ein lukratives Geschäft dar.
Ein verbreitetes kritisches Argument gegen Kryptowährungen wie Bitcoin bezieht sich auf deren hohe Volatilität. Dieser Umstand stellt keine vorteilhafte Eigenschaft für ein Tauschmittel dar. Fiatwährungen auf der Blockchain, auch bekannt als digitale Zentralbankwährungen (CBDCs), würden Bitcoin in diesem Bereich verdrängen, so die Argumente einiger Kritiker. Tatsächlich haben bereits viele Zentralbanken CBDC Pilotprojekte gestartet und deren Einführung ist nur noch eine Frage der Zeit. James Butterfill erklärt, dass ein Vergleich zwischen CBDCs und Bitcoin keinen Sinn macht. Bitcoin soll weder das Fiat-System kopieren noch die Banken disruptieren. Beim zensurresistenten Zahlungssystem handelt es sich um ein freies, dezentrales und erlaubnisloses Netzwerk. Dessen Währung Bitcoin (BTC) verfügt über eine vorbestimmte Geldpolitik.
Stablecoins stellen einen wichtigen Pfeiler im Ökosystem der Kryptowährungen dar. Sie sind Bestandteil der gängigsten Währungspaare und erlauben es Anlegern, Liquidität im Blockchainökosystem zu parken. Stablecoins sind generell an eine FIAT Währung gekoppelt und wiedergeben den Wert der hinterlegten Währung. Am meisten kommen an den US-Dollar gekoppelte Stablecoins zum Einsatz. Dominant sind dabei Stablecoins wie Tether (USDT) und USD Coin (USDC). Die Herausgeber der jeweiligen Stablecoins halten die Bindung aufrecht, indem sie für jeden Token einen US-Dollar in ihren Reserven hinterlegen. Damit entsteht ein Gegenparteirisiko und man muss dem Anbieter vertrauen, dass die digitalen Token 1:1 mit der FIAT Währung besichert sind. Diese Gegebenheit hat vor allem bei Tether in der Vergangenheit oft für Furore gesorgt. Doch es existieren auch Stablecoins welche auf automatisierten dezentralen Mechanismen basieren. Hier sorgt eine die Überabsicherung mit hinterlegten Kryptowährungen für die Besicherung des Wertes. Algorithmen bewirken das reibungslose Funktionieren der Mechanismen.
Die Nachfrage nach Ether (ETH), der zweitgrössten Kryptowährung nach Marktkapitalisierung, nimmt zu. Mit dem Wachstum des "Decentralized Finance" (DeFi) Gebiets wächst das Interesse an der Währung des Ethereum-Netzwerks. An den Kryptobörsen ist ähnlich wie bei Bitcoin ein Angebotsschwund der Kryptowährung zu verzeichnen. Ein Beispiel für eine erhöhte Nachfrage stellt das Ethereum-Anlagevehikel Grayscale Ethereum Trust (GETH) dar. Der Trust verwaltet ETH im Wert von knapp 5,7 Milliarden Dollar, was fast 2% des gesamten Ether-Angebots auf dem Markt entspricht. Dieses Phänomen ist zudem bei anderen Kryptowährungen zu beobachten, einige sprechen sogar von einem "institutionellen Horten".
Ausserdem: Die meistgenutzte DeFi Anwendung stellt der Handel mit Kryptowährungen an dezentralen Börsen (DEX) dar. Marktführer Uniswap macht mittlerweile sogar den zentralen Börsen Konkurrenz. Das auf Ethereum basierende Protokoll kämpft zuweilen mit Kapazitätsengpässen. Das Uniswap Entwicklerteam kündigte diese Woche das lang erwartete Upgrade zur Version 3 an. Es steigert die Kapitaleffizienz und stellt neue Möglichkeiten für Liquiditätsanbieter bereit. Geplant ist das Upgrade auf Anfang Mai, eine Reduzierung der Transaktionskosten soll allerdings erst später folgen.
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Redaktion CVJ.CH
Selektierte Artikel im Wochenrückblick:
Sowohl Goldman Sachs als auch Fidelity haben bei der SEC einen Antrag für ein Bitcoin-ETF eingereicht.
https://cvj.ch/invest/finanzprodukte/fidelity-und-goldman-sachs-beantragen-us-bitcoin-etf/
James Butterfill erklärt, weshalb CBDCs nicht mit Bitcoin konkurrenzieren werden.
Stablecoins stellen einen wichtigen Pfeiler im Kryptowährungsökosystem.
https://cvj.ch/wissen/basiswissen/was-sind-stablecoins/
Während die Nachfrage für Krypto-Assets steigt, schrumpft die Menge an verfügbaren Kryptowährungen an den Börsen.
Nach langer Wartezeit wurde das Protokoll-Upgrade der grössten dezentralen Börse, Uniswap, angekündigt. Es öffnet neue Möglichkeiten für Liquiditätsanbieter, doch bietet vorerst keine Lösung für die hohen Transaktionskosten.
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