Die neueste Ausgabe der CV VC Top 50 Studie zeigt auf, dass Unternehmen aus dem Crypto Valley nachhaltig an Substanz gewonnen haben. Die Zahl der Unternehmen erhöhte sich moderat auf 842. Die erfassten Unternehmen beschäftigten dabei rund 4'400 Mitarbeitende.
Die Studie, welche zum vierten Mal von der Investmentgesellschaft Crypto Valley Venture Capital CV VC in Zusammenarbeit mit Strategy& von PWC und dem IT-Partner inacta erstellt wurde, liefert interessante Zahlen zu den aktuellen Vorgängen im Crypto Valley und darüber hinaus:
- 24 der 50 grössten Unternehmen im Crypto Valley stammen aus dem Fintech- und Finanzbereich.
- Die Top-50 Firmen haben bisher über 4 Mrd. Dollar an finanziellen Mitteln zur Finanzierung eingenommen.
- Mit Libra, Bittrex und CasparLabs verzeichnet das Crypto Valley prominente und gewichtige Zugänge aus dem Ausland.
Ethereum Kursrückgang lässt Bewertung der Top 50 Unternehmen schrumpfen
Die ausgewiesene Bewertung der Top 50 Unternehmen im Crypto Valley beziffert die Studie auf 25.3 Milliarden Dollar, was einem markanten Rückgang gegenüber der vorherigen Periode entspricht. Haupttreiber dieser Wertreduktion ist Ethereum, dessen Marktkapitalisierung sich in der zweiten Jahreshälfte im Jahr 2019 nahezu halbierte (Rückgang um 17.3 Milliarden Dollar). Ohne Ethereum liegt die Bewertung der Unternehmen der CV VC Studie noch bei 10.8 Milliarden Dollar. Dies entspricht in etwa dem Niveau der Bewertung der Studie aus dem Juni 2019.
Das Crypto Valley besteht laut Studie aus acht Hotspots, die Hälfte der Unternehmen ist dabei in Zug domiziliert (425 Unternehmen). Danach folgen die Kantone Zürich (139), Genf (45), Tessin (42), Waadt (27), Luzern (16) und Bern (14). Liechtenstein, welches ebenso zum Crypto Valley gezählt wird, konnte die Anzahl der beheimateten Unternehmen innerhalb der letzten sechs Monaten gar verdoppeln (nun 80 Unternehmen).
Mathias Ruch, Gründer und CEO von CV VC sagte dazu:
"Die neuesten Zahlen des CV VC Top 50 Reports zeigen, dass das Crypto Valley mit seinen 842 Firmen stabiler und reifer geworden ist. Die Schweiz und Liechtenstein sind nach wie vor derart attraktiv, dass wichtigen Firmen und technische Plattformen und Projekte in die Schweiz kommen." - Mathias Ruch, Gründer & CEO von CV VC
Mit den beiden Instituten SEBA Bank und Sygnum Bank sind im Crypto Valley die weltweit ersten voll regulierten Krypto-Banken von einer renommierten Aufsichtsbehörde, konkret von der schweizerischen Eidgenössische Finanzmarktaufsicht (FINMA), bewilligt worden. Weitere Unternehmen wie beispielsweise Bitcoin Suisse haben ebenfalls eine Bankenlizenz beantragt.
Auch abseits der Krypto-Banken entsteht Neues
Weitere Pioniere der ersten Stunde sind laut der Studie beispielsweise Institute wie Zarattini, Maerki Baumann, InCore Bank, die liechtensteinische Bank Frick, Mason Bank oder die Bank Reyl. Die Entwicklung beschränkt sich allerdings nicht nur auf Banken, auch Unternehmen wie Algo Trader, CoreLedger oder Tokengate bieten mit Infrastrukturkomponenten wichtige Dienstleistungen in den Bereichen Custody, KYC oder AML ein.
Auch Projekte wie Tezos, die mit Investment Banken im Bereich von Immobilientransaktionen oder Verbriefungen zusammenarbeiten, tragen einen grossen Teil zum Ökosystem bei. Dies hat auch dazu geführt, dass sich vermehrt Schwergewichte der Bankenbranche mit Themen aus dem Bereich Krypto befassen. So hat beispielsweise die SDX (digitale Börseninitiative der SIX Group), gemeinsam mit der Schweizerischen Nationalbank (SNB) und der Bank for International Settlements (BIS) ein Testprojekt aufgesetzt, welches digitale Infrastrukturen für die Abwicklung von Wertpapiertransaktionen untersucht. Auch die Grossbank UBS kündigte an, Projekte rund um die Tokenisierung zu verfolgen.
Daniel Diemers, Partner bei Strategy & Schweiz betont dabei die Stärke des Schweizer Blockchain-Ökosystems:
"Die Stärke des Schweizer Blockchain-Ökosystems ist offensichtlich. Für Aufsehen sorgen nicht nur die Krypto-Händler und nun auch Krypto-Banken, sondern auch grössere Tokenisierungs-Projekte. Hinzu kommt die generell höhere Aktivität im Bereich Blockchain, insbesondere auch bei den traditionellen Industrieunternehmen in der Schweiz." - Daniel Diemers
Libra, Bittrex und CasparLabs - das Crypto Valley bleibt attraktiv für international tätige Krypto-Unternehmen
Mit Libra, Bittrex und CasperLabs verzeichnete das Crypto Valley in der zweiten Jahreshälfte 2019 prominente und gewichtige Zugänge. Libra und Bittrex stehen bezeichnend für die zahlreichen und disruptiven Entwicklungen im Bereich der Finanzdienstleistungen. Auch in Zukunft dürfte der Finanzsektor im Fokus von neuen Krypto- und Blockchain-Lösungen liegen. CasperLabs unterstreicht zudem die ungebrochene Attraktivität des Crypto Valleys bei innovativen Unternehmen, die bereits Software und Netzwerke der nächsten Generation entwickeln.
Auch sogenannte Unicorns beheimatet das Crypto Valley
Das Crypto Valley zählte Ende 2019 fünf sogenannte Unicorns, das heisst junge Firmen mit einer Bewertung über 1 Mrd. US-Dollar. Durch die hohe Volatilität im Markt verändert sich die Zahl mit jeder Studie. Cardano und Cosmos verloren den Status, und mit Libra kam ein weiteres Unicorn in das Crypto Valley. Drei Unternehmen befinden sich zudem nahe an der Bewertung von einer Mrd. US-Dollar, um als Unicorn zu gelten.
Namentlich waren diese Unicorns Ethereum ($14.4 Mrd.), Dfinity ($2Mrd.), Polkadot ($1.2Mrd.), Bitmain ($1Mrd.) und Libra ($1Mrd.). Anwärter auf den Titel des "Unicorns" sind Tezos ($924 Mio.), Cardano ($869 Mio.) und Cosmos ($818 Mio.)