Die Zentralbank Singapurs könnte bald den Handel mit Derivaten auf Krypto-Währungswerte wie Bitcoin und Ethereum genehmigen. Die Monetary Authority of Singapore (MAS) hat ein Konsultationspapier veröffentlicht und interessierte Parteien um Stellungnahmen gebeten.
Nachfrage von institutioneller Seite nach regulierten Derivaten
Die Zentralbank geht diesen Schritt zur Lizenzierung von Krypto-Währungsderivaten aufgrund der Nachfrage nach gut regulierten Krypto-Derivaten. Der Vorschlag kommt der Forderung internationaler institutioneller Investoren nach regulierten Produkten entgegen, um ihr Engagement in Zahlungs-Token wie Bitcoin (BTC) und Ether (ETH) absichern zu können. Die MAS hat am Mittwoch ein Konsultationspapier veröffentlicht, das darauf abzielt, die so genannten "Payment Token Derivatives" für die Kotierung und den Handel an "zugelassenen Börsen" des Landes nach dem Securities and Futures Act (SFA) zu beleuchten.
Singapur verfügt über vier zugelassene Börsen, nämlich Asia Pacific Exchange, ICE Futures Singapore, Singapore Exchange Derivatives Trading und Singapore Exchange Securities Trading Limited.
Derivate möglicherweise nicht für Retail zugänglich
Die Zentralbank von Singapur kündigte an, dass die Krypto-Derivate möglicherweise nicht allen Singapurern zugänglich gemacht werden sollen. Auch andere Finanzaufsichtsbehörden haben dies in der Vergangenheit bereits so gehandhabt. Ein Beispiel für dieses Vorgehen liefert beispielsweise die britische Financial Conduct Authority vor etwas mehr als einem Jahr. Die Behörde kündigte an, dass sie ein Verbot des Verkaufs von Derivaten im Bereich der Krypto-Währungen an Kleinanleger in Betracht zieht.
Auch die MAS bekundet Bedenken hinsichtlich Kleinanlegern, da Krypto-Assets generell einer hohen Volatilität unterliegen. Die potenziellen Verluste, welche von Kleinanlegern erzielt werden können, würden sich durch den Hebelcharakter von Derivaten verstärken und Anleger am Ende gar mehr als den gesamten Einsatz verlieren lassen.
Hohes Risiko im Handel mit Derivaten involviert
Einige Trading-Anbieter bieten die Möglichkeit mit Hebel-Verhältnissen von 1:100 Bitcoin und andere Krypto-Währungen zu handeln. Das kann sehr schnell zu massiven Verlusten führen, insbesondere bei Krypto-Währungen, welche von Natur aus eine hohe Volatilität aufweisen. So kommt es bei beispielsweise bei Börsenbetreibern wie Bitmex, regelmässig zu Liquidationen in der Höhe von hunderten von Millionen Dollar bei grösseren Preisbewegungen.