Die digitale Währung der US-amerikanischen Grossbank JP Morgan Chase wird diese Woche zum ersten Mal von einem grossen Unternehmen für internationale Zahlungen genutzt werden. Für den JPM Coin und ihre anderen Blockchain-Projekte gründeten sie nun die Tochtergesellschaft Onyx.
Die grösste US-amerikanische Bank, JP Morgan Chase, hat schon vor über einem Jahr mit der Entwicklung ihrer eigenen digitalen Währung begonnen. Diese Woche wird der JPM Coin zum ersten Mal von einem Unternehmen genutzt werden, was die Grossbank dazu bewegt hat, eine neue Tochtergesellschaft für ihre Blockchain-Projekte zu gründen, berichtet CNBC.
Interbanken-Netzwerk von JP Morgan
Das JP Morgan Tochterunternehmen Onyx hat die Aufgabe, alle Blockchain-Projekte der Grossbank weiterzuentwickeln und an Kunden zu verkaufen. Das grösste Projekt ist das Liink Netzwerk, früher Interbank Information Network genannt; ein Blockchain-Netzwerk für internationale, zwischenbankliche Zahlungen. Bereits über 400 Banken in 78 verschiedenen Ländern sind Teil dieses Netzwerks. Es baut dabei auf der Ethereum-basierten Plattform Quorum auf, dessen Entwicklung sie vor zwei Monaten an Blockchain-Unternehmen Consensys übergeben haben.
Der JPM Coin, der dieses Netzwerk antreibt, wird nun von einem grossen internationalen Technologieunternehmen, das ihn für grenzüberschreitende Zahlungen rund um die Uhr einsetzt, genutzt. JP Morgan wollte dabei den Namen des Unternehmens nicht preisgeben, es seien jedoch schon andere Kunden an Bord. Zum ersten Mal wird das Blockchain-Projekt der Bank also tatsächlich von anderen Unternehmen für Zahlungen genutzt.
"Wir gründen Onyx, weil wir glauben, dass wir zu einer Phase der Kommerzialisierung dieser Technologien übergehen und uns von der Forschung und Entwicklung zu etwas bewegen, das ein echtes Geschäft werden kann", sagte Takis Georgakopoulos, Head of Wholesale Payments JP Morgan, in einem Interview mit CNBC
Stellung der Grossbank zu Bitcoin
Auch gegenüber der Mutter aller Kryptowährungen hat JP Morgan ihre Meinung über die Zeit stark geändert. Im September 2017 bezeichnete der langjährige CEO Jamie Dimon Bitcoin als „Betrug, der bald zusammenbrechen wird“. Weiter sagte er, dass er jeden JP Morgan Trader, der Bitcoin kaufen wollte, sofort feuern würde.
Diesen Mai öffnete sich JP Morgan jedoch den US-Krypto-Börsen Coinbase und Gemini, was zuvor unvorstellbar war. Nur wenige Monate später veröffentlichten sie dann eine Analyse zu Bitcoin, die bei der Kryptowährung eine Langlebigkeit als Anlageklasse feststellte. Erst letzte Woche äusserte sich die Grossbank wieder dazu und war der Meinung, dass Bitcoin durchaus mit Gold als alternative Währung konkurrieren könnte, berichtet Business Insider.
„Kryptowährungen haben nicht nur deshalb einen Wert, weil sie als Wertanlage dienen, sondern auch wegen ihres Nutzens als Zahlungsmittel. Je mehr Wirtschaftsakteure in Zukunft Kryptowährungen als Zahlungsmittel akzeptieren, desto höher ist ihr Nutzen und Wert. Das langfristige Aufwärtspotenzial für Bitcoin ist beträchtlich, da es als „alternative“ Währung unserer Meinung nach intensiver mit Gold konkurriert, wenn Millenials im Laufe der Zeit zu einem wichtigeren Bestandteil des Investoren-Universums werden.“ – JPMorgan Chase