Zwei japanische Unternehmen haben eine Blockchain Lösung entwickelt, mit der auf die grosse Zahl leer stehender Häuser in Japan reagiert werden kann.
Die Compliance-Plattform für Token-Emittenten «Securitize» hat sich im Rahmen dessen mit dem in Tokio ansässigen Unternehmen LIFULL zusammengetan. Ziel sei es, eine Finanzierungsplattform zu schaffen, die digitale Wertpapiere für Investitionen in Immobilien verwendet. In einer Pressemitteilung vom 10. März haben die beiden Unternehmen verkündet, dass die Zusammenarbeit erfolgreich gestartet ist und die Blockchain-Technologie und digitale Wertpapiere eine effektivere Crowdfinanzierung für den japanischen Immobilienmarkt darstellen als traditionelle Methoden.
Revitalisierung der Häuser steht im Fokus
Die neue Plattform soll von LIFULL Social Funding genutzt werden. Das Unternehmen ist eine direkte Tochtergesellschaft von Securitize. Mit Hilfe der Plattform sollen nicht mehr genutzte Häuser, oder solche die als komplett aufgegeben gelten, revitalisiert werden. CEO und Mitbegründer von Securitize, Carlos Domingo, äusserte sich zu dem Projekt und der damit einhergehenden Bedeutung für Japan:
Unser gemeinsamer Erfolg bei der Schaffung einer umfassenden Plattformlösung für überlauffinanzierte Immobilienfonds ist sehr aufregend und ein großartiger Start für Securitize und LIFULL, da wir gemeinsam an der Modernisierung des japanischen Immobilienmarktes arbeiten.
Problematik in Japan resultiert aus fehlenden Sanierungsmassnahmen
LIFULL sieht die Problematik hinter dem landesweiten Leerstand von Häusern bei fehlenden Renovierungsmassnahmen, die den Wert der Immobilien erhalten und verbessern würden. In Japan gibt es rund acht Millionen «verlassene» Häuser, welche das Resultat eines massiven Urbanisierungstrends sind. Bei einer Einwohnerzahl von rund 126 Millionen Menschen, kommen rund 15 Einwohner auf ein Geisterhaus. Bis zum Platzen der Blase in den späten 80er Jahren war der japanische Immobilienmarkt exponentiell gewachsen.
Da viele Arbeitsplätze nur noch in den grossen Städten Japans verfügbar sind, werden Familien vom Land vertrieben. Schulen in ländlichen Regionen schliessen aufgrund von geringen Besucherzahlen.