Die zweitgrösste spanische Bank BBVA führt in ihrem schweizer Arm ein neues Geschäft für Private-Banking-Kunden ein, das neben Bitcoin-Handel und Verwahrungsdienstleistungen künftig auch Investitionen in alternative digitale Vermögenswerte ermöglicht.
Der Bankriese, der 1857 gegründet wurde und über ein Vermögen von etwa 870 Milliarden Dollar verfügt, testete den Service erstmals Ende letzten Jahres. Die Banco Bilbao Vizcaya Argentaria (BBVA) stellte unter den Anlegern eine "signifikante Nachfrage" für digitale Vermögenswerte fest. Investoren nutzen laut der Grossbank die Assetklasse primär um ihre Portfolios, trotz Volatilität und hohen Risikos, zu diversifizieren.
Lancierung vorerst in der Schweiz
Vorerst sind die Dienstleistungen auf Bitcoin (BTC) beschränkt, in Zukunft plant BBVA sie auf andere Kryptowährungen auszuweiten. Vermögensberatung für Krypto-Assets wird die Bank jedoch nicht anbieten. Ausserdem beschränkt BBVA die neuen Kryptowährungsdienste auf die Schweiz, weil das Land eine klare Regulierung und eine weit verbreitete Adoption von digitalen Vermögenswerten hat.
"Wir bringen die Qualität von Bankdienstleistungen in die noch junge Welt der Krypto-Assets. Mit diesem innovativen Angebot positioniert sich die BBVA als Benchmark-Institution bei der Adoption der Blockchain-Technologie. In den kommenden Monaten werden wir das Angebot für digitale Vermögenswerte weiter verbessern und ausbauen." - Alfonso Gómez, CEO BBVA Schweiz
Die spanische Grossbank ist in der Schweiz mit einer eigenen Niederlassung vertreten, die sich auf internationale Bankdienstleistungen konzentriert. Die Ausweitung auf neue Länder oder andere Kunden wird davon abhängen, ob die Krypto-Märkte die entsprechenden Bedingungen in Bezug auf Reife, Nachfrage und Regulierung erfüllen.
Institutionelle Nachfrage für Bitcoin
BBVA ist nicht die erste Grossbank, die sich seit einigen Monaten mit Bitcoin & Co. auseinandersetzt. Bereits im Dezember 2020 stellte JPMorgan ein wachsendendes institutionelle Interesse an der Kryptowährung fest. Insbesondere Unternehmen mit direktem Bezug zur Digitalisierung wie etwa MicroStrategy oder Square fielen dabei auf. Doch auch Versicherungsfirmen wie MassMutual nahmen erstmals Allokationen vor und risikofreudige Hedgefonds stehen an vordester Front.
Als Antwort auf die steigende Nachfrage haben unzählige Grossbanken, besonders in den Vereinigten Staaten, Dienstleistungen für die Assetklasse eingeführt. Im März war Morgan Stanley die erste etablierte Bank, die ihren Kunden einen Bitcoin-Fonds anbot. Goldman Sachs folgte schnell mit einer Ankündigung und JPMorgan prüft Berichten zufolge sein eigenes Produkt.