Der Videospielhändler Gamestop kündigt an, 1.3 Milliarden US-Dollar durch die Ausgabe von wandelbaren vorrangigen Schuldverschreibungen zu beschaffen, um Bitcoin zu erwerben. Damit folgt das Unternehmen in die Fussstapfen des erfolgreichen Quasi-Bitcoin-Hedgefonds Strategy (ehemals MicroStrategy).
Diese Entscheidung folgt der einstimmigen Genehmigung des Vorstands, Bitcoin als Treasury-Reserve-Asset in die Unternehmensstrategie aufzunehmen. Bereits vor einem Jahr stand eine Investition in die Kryptowährung zur Diskussion. Damals entschied sich der Vorstand allerdings dagegen.
Finanzierungsdetails und Marktreaktion
Die Schuldverschreibungen haben einen Zinssatz von 0% und eine Laufzeit bis 2030. Zusätzlich besteht eine Mehrzuteilungsoption von bis zu 200 Millionen US-Dollar. Die Nettoerlöse sollen für allgemeine Unternehmenszwecke verwendet werden, einschliesslich des Erwerbs von Bitcoin. Nach der Ankündigung verzeichnete die GameStop-Aktie zunächst einen Anstieg von 15%, fiel jedoch im nachbörslichen Handel um 11%, was auf gemischte Reaktionen der Investoren hindeutet.
Mit dieser Massnahme folgt GameStop dem Beispiel von Unternehmen wie Strategy (ehemals MicroStrategy), die Bitcoin als primäres Treasury-Reserve-Asset nutzen. Der CEO Ryan Cohen strebt laut einer Mitteilung an, GameStop langfristig als technologiebasiertes Unternehmen zu positionieren und durch die Integration von Bitcoin finanzielle Flexibilität zu erhöhen. Strategy dürfte eine Inspiration für den Geschäftsführer sein. Durch die strategische Akquisition von Bitcoin mittels Schuldverschreibungen sicherte sich das Unternehmen einen Platz in der Top-100-Technologiewerte der Vereinigten Staaten.
Finanzielle Performance und Unternehmensentwicklung
Im vierten Quartal verzeichnete GameStop einen Umsatzrückgang von 28% auf 1.28 Milliarden US-Dollar, übertraf jedoch mit einem Gewinn von 30 Cent pro Aktie die Erwartungen. Trotz dieser gemischten Ergebnisse verfügt das Unternehmen über liquide Mittel in Höhe von 4.2 Milliarden US-Dollar, was ihm finanzielle Spielräume für strategische Investitionen wie den Erwerb von Bitcoin bietet.
GameStop plant zudem, im laufenden Geschäftsjahr eine "signifikante Anzahl" von Filialen zu schliessen, um Kosten zu reduzieren und sich stärker auf digitale Vertriebswege zu konzentrieren. Das Kerngeschäft von GameStop, das vom Verkauf physischer Spiele abhängt, geht nämlich rapide zurück. Digitale Downloads und Streaming-Dienste dominieren mittlerweile den Spielemarkt und gefährden die langfristige Überlebensfähigkeit des Unternehmens. Die kommenden Monate werden zeigen, wie sich diese strategische Neuausrichtung auf die finanzielle Gesundheit und Marktposition von GameStop auswirkt.