Nach dem letzten G20-Treffen in Riad hat die Gruppe der teilnehmenden Finanzminister und Zentralbankpräsidenten die Länder aufgefordert, dringend die FATF-Standards für Krypto-Währungen und andere virtuelle Vermögenswerte umzusetzen.
In einem am 23. Februar veröffentlichten Schreiben bezüglich des "G20 Finance Ministers & Central Bank Governors Meeting" dazu heisst es:
Wir unterstützen die laufenden Arbeiten der standardsetzenden Gremien zu den bestehenden und neu entstehenden Risiken, die sich aus Finanzinnovationen ergeben, und begrüßen die Berichte über globale Stablecoins, die vom Financial Stability Board (FSB) und der Financial Action Task Force (FATF) als Reaktion auf die Erklärung der Staats- und Regierungschefs von Osaka vorgelegt wurden.
FATF Travel-Rule schreibt Austausch von Kundendaten vor
Die im Juni 2019 veröffentlichte FATF Travel-Rule, welche von der globalen Aufsichtsbehörde für Geldwäsche ins Leben gerufen wurde, schreibt einen Austausch von Kundendaten zwischen Finanzintermediären vor. In Zukunft sollen sogenannte «Virtual Asset Service Providers» (VASPs) nach den erlassenen Vorgaben operieren. Die Empfehlungen sind stark an die Regulierungen des traditionellen Bankengeschäfts angelehnt.
Die „Travel Rule“ impliziert, dass die Virtual Asset Service Provider (VASPs), einschließlich Krypto-Börsen, bei Krypto-Transfers Informationen über ihre Kunden austauschen sollen. Die Empfehlungen für einen etablierten Industriestandard für Krypto-Währungen, ähnlich wie bei traditionellen Banküberweisungen (via Swift), sind durch den pseudonymen Charakter der Transaktion auf der Blockchain entstanden. Damit soll Geldwäsche und andere unkontrollierte Aktivitäten verhindert werden. Weitergehende Informationen den FATF-Standards finden sie hier.
Die Minister und Zentralbankenvertreter haben nun ihre Unterstützung für die FATF-Regulierung als globales AML- und CFT- Standardisierungsgremium ausgedrückt. Auch der Vorsitzende des Financial Stability Board (FSB), Randal K. Quarles, hatte bereits in einem Brief an die Finanzminister der G20 einen Fahrplan zur Entwicklung von Stablecoins sowie bei grenzüberschreitenden Zahlungssystemen skizziert.
Stablecoins und digitale Währungen auch bedeutungsvolle Themen am Weltwirtschaftsforum
Das Statement der G20 folgt kurz nach dem jährlichen Weltwirtschaftsforum in Davos, welches den Stablecoins und den digitalen Währungen in diesem Jahr grosse Aufmerksamkeit gewidmet hatte.
So wurde beispielsweise das „Global Consortium for Digital Currency Governance“ Konsortium ins Leben gerufen, welches den Zugang zum Finanzsystem durch innovative politische Lösungen die integrativ und interoperativ sind, verbessern soll. Das Konsortium will Finanzinstitutionen, Regierungsvertreter, Entwickler und andere Mitglieder der globalen Gemeinschaft zusammenbringen, um gemeinsam zu entscheiden, welche Art von Governance im Zusammenhang mit Krypto-Währungen das Ziel der finanziellen Integration am besten fördern kann.
Die immer häufiger diskutierte Thematik hinsichtlich CBDC's und Stablecoins, sehen viele als Folge der Ankündigung von Libra aus dem Hause Facebook. Allerdings hat wohl auch die Ankündigung von China, eine eigene Zentralbankwährung zu schaffen diesen Trend vorangetrieben.