Nach BlackRock steht mit Fidelity ein weiterer Asset-Management-Gigant kurz vor der Einreichung eines Antrags für den ersten Spot-basierten Bitcoin-ETF in den Vereinigten Staaten. Der Vermögensverwalter bewarb sich bereits vor einem Jahr erfolgslos, scheint jedoch wie andere ETF-Anbieter neuen Mut gefasst zu haben.
Seit BlackRocks Antrag auf einen Spot-Bitcoin-ETF füllt sich die Akte der SEC mit weiteren Bewerbungen. In den vergangenen zwei Wochen haben die Fondsgesellschaften WisdomTree, Invesco, VanEck und Bitwise bei der US-Börsenaufsicht Anträge für Bitcoin-Spot-ETFs eingereicht. Nun bereite sich auch Fidelity auf die erneute Einreichung ihres Gesuchs vor, wie The Block mit Verweis auf eine anonyme Quelle berichtete.
Fidelity der nächste Gigant im Rennen um den ersten Spot-Bitcoin-ETF
Fidelity Investments ist einer der weltweit grössten und am stärksten diversifizierten Finanzdienstleister, der eine breite Palette von Anlageverwaltungs-, Altersvorsorge- und Brokerage-Dienstleistungen anbietet. Aktuell verwaltet das Unternehmen ein Vermögen von über 4.5 Billionen US-Dollar und betreut weltweit mehr als 30 Millionen Privatanleger, Institutionen und Finanzvermittler. Seit 2018 bietet der Asset-Management-Riese über die Tochterfirma Fidelity Digital Assets auch Dienstleistungen im Krypto-Bereich an.
Den ersten Antrag auf einen Spot-basierten Bitcoin-ETF reichte Fidelity im Frühling 2021 ein. Doch nur ein Jahr später lehnte die SEC den "Wise Origin Bitcoin Trust" ab. Für Fidelity wäre dies also der zweite Versuch, einen Bitcoin-ETF aufzulegen. Der Optimismus dürfte auf den Antrag des Finanzgiganten BlackRock zurückzuführen sein, auf dessen Gesuch eine Reihe weiterer Anbieter in das Rennen einstiegen. Bis dato gab es laut Bloomberg Intelligence über 30 Versuche, ein Bitcoin-Spotprodukt zu platzieren.
Eine SEC-Entscheidung im August?
Einige Bloomberg Analysten verbinden die jüngste Welle an Anträgen für Bitcoin-ETFs mit der potenziellen Entscheidungen im Rechtsstreit zwischen Grayscale und der SEC. Nach wiederholten Ablehnungen ihrer Spot-ETF-Vorlagen leitete das Krypto-Konglomerat vergangenen Juli rechtliche Schritte gegen die Börsenaufsicht ein. Dabei argumentiert Grayscale seit bald einem Jahr, dass die Regulierungsbehörde nicht zwischen Futures-basierten Bitcoin-ETFs, die bereits im Oktober 2021 eine Zulassung erhalten hatten, und Spot-basierten Bitcoin-ETFs unterscheiden sollte. Diese Argumentation traf im Verlaufe des Gerichtsprozesses bei verschiedenen US-Richtern auf Anklang.
Falls der Rechtsstreit zugunsten von Grayscale ausgehen sollte, würde der Grayscale Bitcoin Trust (GBTC) zu einem Spot-ETF umgewandelt werden. Der Bloomberg Analyst Elliott Stein schätzt dessen Wahrscheinlichkeit auf beachtliche 70%. Möglicherweise möchte die SEC nun die bevorstehende Niederlage durch die Genehmigung anderer Spot-Bitcoin-ETFs mindern. Dadurch wäre der juristische Sieg von Grayscale bedeutungslos. Eine Entscheidung erwarten die Experten im August.