Der Vorsitzende der Federal Reserve, Jerome Powell, sprach am Dienstag vor dem Ausschuss für Finanzdienstleistungen des Repräsentantenhauses. Auf digitale Währungen angesprochen räumte Powell ein, dass das Libra Projekt im vergangenen Jahr einiges in der Fed ausgelöst habe.
Das erklärte Jerome Powell, der derzeitige Vorsitzende der US-Notenbank, auf die Frage des Abgeordneten Bill Foster aus Illinois nach den Fortschritten, welche beim Thema digitale Währungen von Zentralbanken (CBDB) erzielt werden. Auch waren Aussagen seitens Powells zu vernehmen, welche durchaus Spielraum für private Krypto-Währungstransaktionen, inklusive Datenschutz zulassen, was einer Kehrtwendung der bisherigen Politik entspricht.
Frage nach digitalem Dollar
Das Gespräch zwischen Foster und Powell konzentrierte sich auf die Realisierbarkeit eines so genannten digitalen Dollars, den Wettbewerbsdruck, dem die Fed von Chinas Zentralbanken sowie von privaten Unternehmen wie Facebook ausgesetzt wäre, und wie eine solche Einführung stattfinden könnte.
Darin räumte Powell ein: "Libra war ein bisschen ein Weckruf, dass digitale Währungen schnell kommen werden und diese auf eine Art und Weise kommen könnten, die weit verbreitet und systemisch wichtig sind. Das Endziel sei es, den Dollar eines Tages zu digitalisieren.
"Wir arbeiten hart daran, wir haben eine Menge Projekte am Laufen und es werden gerade viele Anstrengungen unternommen". - Jerome Powell
Aber Powell betonte, dass die Fed nicht offiziell mit der Schaffung oder Einführung eines digitalen Dollars begonnen hat: "Wir haben uns nicht entschieden, dies zu tun. Es gibt viele Fragen, die rund um eine digitale Währung für die Vereinigten Staaten beantwortet werden müssen, einschließlich Fragen zu den Bereichen Sicherheit und Datenschutz. Wir werden all das ausarbeiten und diese Arbeit gründlich und verantwortungsbewusst durchführen."
Powell spricht sich für private Krypto-Währungstransaktionen aus
Abgesehen von den Überlegungen zur Digitalisierung des Dollars machte Powell in seiner vollständigen Erklärung zum Datenschutz und zu digitalen Währungen, konträre Aussagen zur bisherigen US Politik. Er argumentierte, dass die Regierung kein Interesse daran habe, die Zahlungen aller zu kennen und hob gewisse Vorteile anonymer Krypto-Transaktionen hervor. Diese Aussagen machte er im Zusammenhang mit Chinas Plänen zur Einführung einer nationalen Währung. So erklärte Powell: "Die Idee, ein einsehbares Kassenbuch zu haben, in dem man die Zahlungen aller Beteiligten kennt, ist im Kontext der Vereinigten Staaten nicht besonders attraktiv.
Die Kommentare sind eine Wende der allgemeinen Feindseligkeit der Trump-Administration gegenüber pseudononymen Krypto-Währungen. US-Finanzminister Steven Mnuchin äusserte sich in der Vergangenheit immer wieder kritisch gegenüber Krypto-Währungen wie Bitcoin. Gemäss Mnuchin würden sie oft für illegale Aktivitäten missbraucht.