Der asiatische Inselstaat befasst sich zunehmend mit der neuen Assetklasse. Die Philippinische Börse (PSE) möchte beispielsweise den Handel mit Kryptowährungen erlauben. Ihre Bürger sind seit geraumer Zeit daran interessiert, besonders Blockchain-Spiele erfreuen sich grosser Popularität.
Die Philippinische Börse (PSE) sollte die primäre Austauschplattform für Krypto-Assets sein, sagte Präsident und CEO Ramon Monzon am Freitag zu CNN. Die Idee wurde während eines Treffens des Managements vor zwei Wochen thematisiert. Der CEO begründet sein Vorgehen unter anderem damit, dass die PSE schon die nötige Infrastruktur für den Krypto-Handel besitzt.
Noch wichtiger ist die Tatsache, dass die Börse auch die Voraussetzungen in Punkto Sicherheitsvorkehrungen und Anlegerschutz erfüllt. Das ist besonders bei einem Produkt wie Krypto-Handel essenziell.
Wachsendes Interesse an der Anlageklasse
Monzon gibt zu, dass das wachsende Interesse an Kryptowährungen die Philippinische Börse motiviert hat, Kryptowährungen als Anlageklasse zu akzeptieren. Allerdings betonte er dabei auch, dass die Anlageklasse seiner Meinung nach keine Fundamentaldaten besitzt und die Volatilität der Märkte die meisten Investoren anzieht. Ausserdem werden Kryptowährungen nicht von einer zentralen Behörde ausgegeben - was die Regulierung erschweren kann.
Die PSE sagte, dass Kryptowährungen eine Anlageklasse sind, die die Philippinen angesichts des steigenden Interesses nicht mehr ignorieren können. Nun wartet die Börse auf eine Rückmeldung der SEC des Landes, damit sie fortfahren kann. Es ist jedoch unklar, wie sich die Regulierungsbehörde entscheiden wird, obwohl die Regierung ihre Bemühungen im Krypto-Bereich verstärkt hat.
Haltung der Philippinen gegenüber Kryptowährungen
Die philippinische Regierung ist nicht gänzlich gegen Kryptowährungen, macht sich aber - wie die meisten Regierungen - Sorgen um den Anlegerschutz und möglichen Betrug. Das Land hat eine Reihe von Schritten unternommen, um sich mehr mit Kryptowährungen zu beschäftigen - einschliesslich der möglichen Einführung einer digitalen Zentralbankwährung (CBDC).
Im Januar begann die philippinische Zentralbank damit, die Regulierung von Kryptowährungen zu überdenken. Ihr Ziel war es, Innovationen zu fördern und gleichzeitig die Risiken für potenzielle Investoren zu begrenzen. Die Notenbank kündigte so an, alle Krypto-Transaktionen als Überweisungsdienste zu behandeln. Zugleich wurde ein CBDC-Testlauf angekündigt, jedoch gibt es noch keine weiteren Informationen zum Projekt.
Bürger verdienen spielerisch Krypto-Token
im Jahr 2020 verzeichneten die Philippinen etwa 16 Prozent aller Installationen von Handyspielen in ganz Südostasien. Sie sind somit der schnellst wachsende Markt in Bezug auf mobile Videospiele. Das Blockchain-Spiel "Axie Infinity" gehört zu den beliebtesten und verzeichnete während der Pandemie Nutzerrekorde.
Das von SkyMavis entwickelte Spiel lässt die Nutzer digitale Haustiere namens "Axies" züchten und sich gegenseitig bekämpfen. In täglichen Aufgaben, spielerischen Abenteuern oder Arena-Kämpfen wird eine Spielwährung namens Small Love Potion (SLP) verdient. Diese Token sind portable NFTs, welche wiederum auf Krypto-Börsen wie Binance oder Uniswap verkauft werden können.
Das Phänomen, das im letzten Sommer begann, explodierte in den letzten Monaten. Fast 60'000 Menschen spielen jetzt Axie Infinity - ein grosser Teil davon kommt aus den Philippinen. Denn die Belohnungen in Form von Krypto-Token mögen in der westlichen Hemisphäre zwar lediglich Taschengeld sein. Im südostasiatischen Inselstaat verdienen jedoch tausende Spieler ihren Monatslohn damit.