Das milliardenschwere Handelshaus Citadel Securities schliesst sich mit dem Finanzdienstleister Virtu Financial zusammen, um ein Handelsökosystem rund um digitale Assets zu errichten. Die Kollaboration soll den Zugang zu den Kryptowährungsmärkten für Kleinhändler erleichtern und unterstreicht die institutionelle Adoption.
Sowohl Citadel als auch Virtu haben sich als Handelsfirmen und Market Maker in der traditionellen Finanzbranche etabliert. Das gemeinsame Projekt würde für beide den ersten grossen Schritt in die aufstrebende Kryptobranche bedeuten. Dabei werden die Handelshäuser in ihren Bestrebungen von Fidelity Investments und Charles Schwab Corp. unterstützt, wie Bloomberg berichtet.
Citadel wagt den Schritt in den Kryptobereich
Das Tochterunternehmen des Hedgefondsgiganten Citadel LLC schloss im Januar eine Finanzierungsrunde von 1.15 Mrd. USD ab, die von US-Risikokapitalgeber Sequoia Capital und Krypto-Investmentfirma Paradigm eingeleitet wurde. In der damaligen Pressemitteilung wurde bereits auf ähnliche Pläne angespielt. Diese umfassen den aktuellsten Informationen zufolge ein vollständiges "Handelsökosystem" mit einem Marktplatz für tiefe Liquiditätspools.
"Der Marktplatz soll einen effizienteren Zugang zu umfangreichen Liquiditätspools für digitale Vermögenswerte schaffen. Daher arbeitet eine Gruppe von Branchenführern eng zusammen, um den sicheren, sauberen, regelkonformen und geschützten Handel mit digitalen Vermögenswerten zu erleichtern." - Anonyme Quelle im Gespräch mit Coindesk
Das Handelshaus sei bereits seit geraumer Zeit auf der Suche nach Führungskräften, um den umfassenden Krypto-Stack aufzubauen. Der Entscheid widerspiegelt einen Meinungswechsel auf Seiten des Citadel-Gründers Ken Griffin. In einem Interview im März gab der Milliardär erstmals zu, die Kryptobranche falsch eingeschätzt zu haben. Er war lange selbsternannter Skeptiker des Bereichs, sei jedoch durch das rapide Wachstum auf fast 3 Billionen eines Besseren belehrt worden.
US-Finanzdienstleister dringen tiefer in die Branche vor
Die Integration von digitalen Assets in das Dienstleistungsangebot von traditionellen Finanzinstituten schreitet global voran. Im vergangenen Jahr positionierten sich insbesondere die US-Grossbanken sichtbar in diesem Bereich. JP Morgan, Goldman Sachs, Citibank, Fidelity; die Liste der US-Finanzinstitute, die ihren Kunden Dienstleistungen im Gebiet anbieten, scheint kaum zu enden. Auch in Europa war mit den Sparkassen und der Banca Generali ein erstes Engagement von traditionellen Finanzinstituten im Bereich beobachtbar.
Ihnen gesellten sich kürzlich die US-Handelsgiganten Jane Street und Jump Trading hinzu, wobei ein enormes Wachstumspotenzial für die Branche identifiziert wurde. Beide Firmen zeigen sich insbesondere am Bereich der dezentralen Finanzanwendungen (DeFi) interessiert, was den zunehmenden Fluss zwischen traditionellen Kapitalmärkten und dem aufkeimenden DeFi-Ökosystem verdeutlicht.