Vor einigen Wochen reichte BlackRock einen überraschenden Antrag für den ersten Spot-basierten Bitcoin-ETF ein in den USA. Dahinter scheint sich ein tieferes Vertrauen in die digitale Währung zu verbergen. Laut CEO Larry Fink stellt Bitcoin digitales Gold und eine internationale Währung dar, die frei zugänglich sein sollte.
Seit knapp drei Wochen bemüht sich BlackRock um die Genehmigung eines Bitcoin-ETFs, der sich an den Spotmärkten orientiert. Bisher lehnte die US-Börsenaufsicht (SEC) über 30 ähnliche Anträge ab. Doch das Kaliber des weltgrössten Vermögensverwalters könnte die Stellung der Behörde ernsthaft herausfordern. In einem Interview mit FOX Business erläuterte BlackRock-CEO Larry Fink zum ersten Mal seit der ETF-Einreichung seine Sicht auf Bitcoin als Vermögenswert sowie den Grundgedanken hinter dem Antrag.
Bitcoin: internationales, digitales Gold
Noch vor wenigen Jahren teilte der Unternehmer die Ansicht vieler Bankvorsitzender, Kryptowährungen seien nicht mehr als ein Vehikel für Geldwäsche. Doch die Nutzerbasis Bitcoins habe sich seither stark verändert, so Fink. Laut dem BlackRock-CEO hat sich Bitcoin unterdessen als ernstzunehmender alternativer Vermögenswert etabliert, der ähnlich wie Gold zur Absicherung gegen Inflation und lokale Politikfehler verwendet werden kann. Als "internationales Asset" sieht Fink Bitcoin deshalb als "digitales Gold."
Der börsengehandelte Fonds (ETF) seines Unternehmens soll den Zugang zu den Krypto-Märkten weiter demokratisieren. Transaktionen beim Handel mit Bitcoin seien nach wie vor teuer und ein Spot-basierter ETF würde die Zugänglichkeit für Anleger verbessern. Fink sehe in Bitcoin schliesslich einen bedeutenden Schritt in der Tokenisierung herkömmlicher Vermögenswerte, die in Zukunft das Finanzwesen revolutionieren könnte.
Wie stehen die Chancen auf eine Genehmigung?
Zwar durfte Fink während dem FOX-Interview keine weiteren Einzelheiten zum Bitcoin-ETF-Antrag nennen. Die Stellung des BlackRock-CEOs spricht jedoch Bände. Der 9 Bio. USD schwere Vermögensverwalter bemühe sich bei allen Anträgen um die bestmögliche Ausräumung aller Bedenken der Regulierungsbehörden. Bis dato habe dies zu einer sauberen Erfolgsbilanz geführt. Von 576 eingereichten BlackRock-ETFs lehnte die SEC lediglich einen einzigen aufgrund einer neuen Regelung im Jahr 2014 ab. Fink hofft deshalb auf eine erfolgreiche Absegnung des ersten Spot-basierten Bitcoin-ETFs.
"Wir möchten Krypto demokratisieren, indem wir deren Zugang für Investoren deutlich günstiger machen. Die Geldspanne für Kryptowährungen ist sehr teuer. Das untergräbt einen Grossteil der Renditen, weil es derzeit viel Geld kostet, Bitcoin zu handeln. Wir hoffen also, dass unsere Regulierungsbehörden diese Anträge als einen Weg zur Demokratisierung von Kryptowährungen betrachten, und wir werden in Zukunft sehen, wie sich das auswirkt." - Larry Fink, CEO BlackRock