Vor zwei Wochen drückten Nachrichten zu ersten Mt. Gox Rückzahlungen sowie Verkäufen des deutschen Bundeskriminalamtes (BKA) auf den Bitcoin-Preis. Eine Liquidationskaskade trieb die Märkte scharf nach unten. ETF-Anleger nutzten diese Chance und kauften fast zwei Milliarden USD an Bitcoin.
Über zehn Jahre nach Insolvenzanmeldung der Krypto-Börse Mt. Gox erhielten ehemalige Kunden in den vergangenen Wochen erstmals einen Teil der acht Milliarden USD an Bitcoin. Gleichzeitig verkaufte das Deutsche Bundeskriminalamt (BKA) drei Milliarden USD an konfiszierten Bitcoin aus dem Movie2K-Fall. Der Markt reagierte mit Unsicherheit und forcierte umfangreiche Zwangsverkäufe von gehebelten Derivatepositionen. Bitcoin (BTC) fiel unter 53'600 USD. Sofort sprangen Investoren aus der traditionellen Finanzwelt ein und allozierten weitere Gelder über die Bitcoin-ETFs.
Fast zwei Milliarden USD an neuen ETF-Zuflüssen
Am 11. Januar 2024 erhielten fast ein Dutzend Fondsanbieter das grüne Licht zur Lancierung der ersten Spot-basierten Bitcoin-ETFs in den Vereinigten Staaten. Unter den Emittenten befinden sich Finanztitanen wie BlackRock, Fidelity und weitere. In den ersten acht Wochen verzeichneten die Produkte über zehn Milliarden USD an Nettozuflüssen - trotz erheblichen Veräusserungen des Grayscale Bitcoin Trust (GBTC). Allmählich flachten die Zuflüsse ab. Der Bitcoin-Preissturz schien Anlegern jedoch einen attraktiven Einstiegspunkt zu bieten.
Flows der US-Spot-Bitcoin-ETFs (USDm) / Quelle: CVJ.CH Bitcoin-ETF-Übersicht
Innerhalb der letzten zwei Wochen flossen so 1.96 Milliarden USD in die Bitcoin-ETFs. Der Markt absorbierte die gesamten Verkäufe des Bundeskriminalamtes. Insgesamt verzeichneten die ETFs bis dato 16.58 Milliarden USD an Nettozuflüssen. Berechnet man die bereits vorhandenen Gelder im Grayscale Trust sowie den Preisanstieg seit der Lancierung ein, verwalten die Produkte rund 60 Milliarden USD. Zum Vergleich: US-Gold-ETFs verwalten mit 110 Milliarden USD etwa das Doppelte.
Ethereum-ETF rückt näher
Bald dürfen dieselben Anbieter auch einen ETF für die zweitgrösste Kryptowährung nach Marktkapitalisierung, Ethereum (ETH), auflegen. Ende Mai leitete die SEC überraschend die ersten Schritte dazu ein. Seit den Genehmigungen liess sich die Behörde allerdings reichlich Zeit. Die Spot-Bitcoin-ETFs nahmen rasch den Handel auf. Bald zwei Monate später rückt die Premiere für die Ethereum-ETFs endlich näher. Die meisten Emittenten reichten diese Woche die letzten Details zu ihren Fonds ein. So sind die Gebührenstrukturen mittlerweile bekannt.
Der Handel mit den Produkten sollte nächsten Dienstag starten. Grayscale verkündete einmal mehr weitaus höhere Gebühren als die Konkurrenz. Entsprechend sind erhebliche Abflüsse aus dem Grayscale Ethereum Trust (ETHE) zu erwarten. CVJ.CH wird nach dem Startschuss analog zu der Bitcoin-ETF-Übersicht alle Zu- und Abflüsse der Ethereum-ETFs aggregieren.