Auch in diesem Jahr möchten wir mit einem Adventskalender unserer Leserschaft die Adventszeit versüssen. In einer etwas anderen Form enthält jedes Türchen eine „Wissensbombe“, die am Weihnachtstag mit einem ausserordentlichen Spezialpreis ergänzt wird.
Hinter dem dreizehnten Türchen verbirgt sich der Begriff „Quantitative Tightening“. Um beim Gewinnspiel am 24. teilzunehmen, einfach bei den Umfragen mitmachen und die jeweiligen Twitter Beiträge liken.
Quantitative Tightening
Die Finanzkrise im Jahr 2008 markierte den Beginn einer neuen Ära der US-Geldpolitik. Geprägt durch eine aggressive Expansion der Geldmenge im Rahmen des Quantitative Easing (QE) Programms, werden die Märkte von der Notenbank seit über einem Jahrzehnt ausgiebig mit Liquidität versorgt. Trotz der lockeren Geldpolitik führte dies bisher nicht zu einem allgemeinen Inflationsproblem. Das hat sich in jüngster Vergangenheit mit registrierten Inflationszahlen im hohen einstelligen bis tiefen zweistelligen Prozentbereich einschneidend geändert. Eine der plausibelsten Erklärungen lautet, dass die Transmissionsmechanismen nicht wie erwartet funktioniert haben, da QE oft auf unproduktive Weise eingesetzt wurde, indem Unternehmen die niedrigen Anleiherenditen eher für Aktienrückkäufe als für Wachstumsinitiativen genutzt haben.
Es bedurfte erst einer weltweiten Pandemie, um das fragile globale Logistiknetz zu entlarven und erhebliche Versorgungsengpässe aufzuzeigen. Dieser Umstand hat schlussendlich dazu beigetragen, die Inflation auf ein Niveau zu heben, das in den USA seit 1982 nicht mehr erreicht wurde. Die Situation hat die Fed vor rund einem Jahr dazu veranlasst, ihre expansive Geld- und Zinspolitik zurückzufahren – die Ära des Quantitative Tightenings (QT) wurde eingeleitet. Durch Zinserhöhungen und gradueller Veräusserung ihrer Investitionsbestände hat das Fed über die vergangenen 12 Monate Liquidität aus den Märkten gezogen.