Die US-amerikanische Grossbank JPMorgan ist der Meinung, dass aktuelle Entwicklungen wie die Bitcoin-Investition von Versicherungsunternehmen MassMutual ein erhöhtes institutionelles Interesse unterstreichen und rechnet mit $600 Milliarden an potenzieller Nachfrage.
Grössere institutionelle Bitcoin-Investitionen konnten 2020 vereinzelt beobachtet werden. Insbesondere Unternehmen mit direktem Bezug zur Digitalisierung wie etwa MicroStrategy oder Square vielen dabei auf. Letzte Woche stieg mit MassMutual zum ersten Mal ein Versicherungsunternehmen in Krypto-Assets ein. Laut JPMorgan Stratege Nikolaos Panigirtzoglou handelt es sich dabei um einen wichtigen Meilenstein.
Bitcoin in Portfolios von Pensionskassen und Versicherungen
Die $100 Millionen Investition von MassMutual deute darauf hin, dass sich die Akzeptanz von Bitcoin von Family Offices und wohlhabenden Investoren auf Versicherungsunternehmen und Pensionskassen ausbreitet, so Panigirtzoglou. Es sei zwar unwahrscheinlich, dass diese Institutionen jemals hohe Allokationen vornehmen würden, allerdings könnte selbst eine kleine Verschiebung in Richtung der neuen Assetklasse signifikant sein.
"Die Bitcoin-Käufe von MassMutual stellen einen weiteren Meilenstein in der Bitcoin-Adoption durch institutionelle Investoren dar. Man kann die potenzielle Nachfrage sehen, die in den kommenden Jahren entstehen könnte, wenn andere Versicherungsgesellschaften und Pensionsfonds dem Beispiel von MassMutual folgen." - Nikolaos Panigirtzoglou, Stratege JPMorgan Chase & Co.
Potenzielle Investitionen über $600 Milliarden
Wenn Pensionsfonds und Versicherungsgesellschaften in den USA, der Eurozone, Grossbritannien und Japan 1% ihres Vermögens in Bitcoin investieren würden, könnte das zu einer zusätzlichen Bitcoin-Nachfrage von $600 Milliarden führen, so die JPMorgan Strategen. Die aktuelle Marktkapitalisierung der grössten Kryptowährung Bitcoin beträgt momentan etwa 358 Milliarden Dollar.
Bitcoin vs. traditionelle Märkte (Gold, S&P 500, SMI); Year-to-Date
Auf der anderen Seite würden traditionelle Investoren wie Versicherer und Pensionskassen mit regulatorischen Hürden konfrontiert werden, die sich auf die Höhe des Risikos und der Haftung beziehen, was wahrscheinlich den Umfang ihrer Investitionen in Bitcoin einschränken würde. Trotz teilweise unklaren regulatorischen Vorgaben, die zunehmend definiert werden, hatte Bitcoin ein ausserordentliches Jahr, was nicht zuletzt mit dem institutionellen Interesse zusammenhängen könnte.