Monad ist eine Layer-1-Blockchain, die darauf abzielt, zwei zentrale Probleme im Web3-Ökosystem zu lösen: mangelnde Skalierbarkeit und ineffiziente Ausführung von Smart Contracts.
Während Ethereum - trotz seiner Marktführerschaft - bei hohen Auslastungen an Grenzen stösst, will Monad ein Netzwerk schaffen, das dieselben Entwickler-Werkzeuge bietet, aber um ein Vielfaches schneller und effizienter arbeitet. Die Plattform ist vollständig EVM-äquivalent. Das bedeutet, dass bestehende Ethereum-Smart-Contracts ohne Anpassungen auf Monad laufen können. Entwickler müssen ihren Code nicht neu schreiben oder neu kompilieren, sondern können Anwendungen nahezu 1:1 migrieren. Genau hier unterscheidet sich Monad von vielen „EVM-kompatiblen“ Chains, die häufig Abweichungen im Bytecode haben und damit neue Risiken verursachen.
Monad im Vergleich zu bestehenden Layer-1-Netzwerken
Die technische Besonderheit von Monad liegt im Pipelining und der parallelen Ausführung von Transaktionen. Klassische Blockchains arbeiten sequenziell: Jede Transaktion wird einzeln verarbeitet, verifiziert und bestätigt. Monad bricht dieses Muster auf, indem Verarbeitungsschritte über mehrere Phasen verteilt werden, ähnlich einem gut getakteten Produktionsband. Dadurch entsteht eine enorme Durchsatzsteigerung, die laut Projektbeschreibung Tausende Transaktionen pro Sekunde ermöglichen soll - ohne die Dezentralisierung aufzugeben. Ergänzend reduziert die Blockchain die Blockzeit auf rund eine Sekunde und strebt finalisierte Ergebnisse innerhalb eines einzigen Slots an. Für Nutzer heisst das: schnellere Bestätigungen, weniger Wartezeiten und ein reibungsloseres Erlebnis.
Ein weiterer Schwerpunkt von Monad ist der Zugang. Trotz hoher Leistung soll das Netzwerk mit vergleichsweise moderater Hardware betrieben werden können. Dies soll verhindern, dass nur Rechenzentren oder institutionelle Akteure Nodes betreiben können. Der Dezentralisierungsanspruch bleibt somit erhalten. Gleichzeitig versucht das Team, ein umfassendes Ökosystem aufzubauen - inklusive Wallet-Support, Dev-Tools und Infrastrukturpartnern. Projekte, die heute auf Ethereum Gas-Kosten und Skalierungsengpässe erleben, könnten so eine Alternative erhalten, ohne ihr technisches Fundament zu verlieren.
Live-Start und erste On-Chain-Daten
Die MON-Token und das Mainnet von Monad gingen am 24. November 2025 offiziell live. Laut den aktuellen Daten von DeFiLlama beträgt der Total Value Locked (TVL) im Monad-Netzwerk zum Launchzeitpunkt rund 74 Mio. USD. Im Vergleich zu etablierten Layer-1-Blockchains fällt dieser Wert noch sehr gering aus - Netzwerke wie Solana oder Avalanche weisen TVLs in Milliardenhöhe auf.

Diese relativ geringe Einstiegskapitalisierung reflektiert dabei nicht zwingend mangelndes Potenzial, sondern vielmehr den frischen Start-status von Monad. Gleichzeitig wurden bereits deutliche Nutzungskennzahlen verzeichnet: Die 24-Stunden-Transaktionsgebühren lagen bei gut 109’000 USD, während das DEX-Volumen rund 73 Mio. USD betrug.
Warum die EVM-Äquivalenz entscheidend ist
Einer der grössten Vorteile von Monad ist die Bytecode-Äquivalenz zur Ethereum Virtual Machine (EVM). Dies bedeutet, dass Smart Contracts, die heute auf Ethereum laufen, ohne Änderungen übernommen werden können - ein technischer Unterschied, der in der Praxis enorme Relevanz hat. Viele alternative Chains werben zwar mit „EVM-Kompatibilität“, verlangen jedoch Anpassungen im Code oder neue Entwicklerwerkzeuge. Monad umgeht dieses Problem vollständig: Bestehende Tools, Frameworks und Wallets - inklusive MetaMask, Hardhat oder Foundry - funktionieren nativ.
Für Entwickler bedeutet das, dass sie nicht zwischen Performance und Ökosystemzugang wählen müssen. Besonders für DeFi-Protokolle und grosse Anwendungen mit Millionen On-Chain-Usern ist das ein entscheidender Migrationsvorteil. Statt eines kompletten Re-Deployments kann das bestehende Projekt nahezu spiegelgleich verschoben werden, während die Nutzer von niedrigeren Gebühren und schnelleren Ausführungszeiten profitieren.








