Die Naturschutzgruppe Oceana führte kürzlich eine Studie zu Fischprodukten durch. Dabei wurde festgestellt, dass 20 Prozent der Proben aus Norwegen falsch etikettiert waren. Durch dein Einsatz von Blockchain Technologie, sollen derartige Probleme zukünftig entfallen.
In der Studie des Umweltverbandes wurde unter anderem darauf hingewiesen, dass 20 Prozent der Fischproben aus Norwegen, welche an Verbraucher in den Vereinigten Staaten verkauft wurden, falsch etikettiert waren. Norwegen exportierte im Jahr 2019 insgesammt 2,7 Millionen Tonnen Fisch und Meeresfrüchte, was einem Wert von mehr als 10 Milliarden Euro entspricht. Damit zählt Norwegen zu den führenden Exportländern für Fischprodukte weltweit.
Blockchain soll Transparenz und Effizienz in Lieferketten bringen
Der IT-Infrastruktur-Anbieter Atea möchte durch die Zusammenarbeit mit dem norwegischen Verband für Meeresfrüchte und dem IT-Unternehmen IBM die Meeresfrüchte-Industrie mithilfe von Blockchain revolutionieren. Ziel der Kollaboration ist die gemeinsame Nutzung einer Blockchain als Quelle für Lieferkettendaten, um die Qualität der Fischprodukte zu verbessern und um eine Nachverfolgung der Produkte zu gewährleisten.
Die Herausforderung besteht darin, die nordischen Fischfarmen nachhaltig, mit dem Ziel einer transparenten und regulierten Lieferkette, auszustatten. Dabei soll die Qualität der Fischprodukte verbessert werden und eine Nachverfolgung der Produkte gewährleistet sein. Für die Fischzüchter kann es zu einer Herausforderung werden, da die Implementierung der Technologie, sowohl aus Kosten- als auch aus kultureller Sicht Neuland darstellt.
Wie wird die Blockchain für Fischereiprodukte eingesetzt?
IBM stellt die Blockchain-Infrastruktur bereit und Atea stattet die Fischfarmen mit den nötigen IoT-Geräten aus, welche für die Datenerfassung benötigt werden. Die Daten werden gesammelt, gespeichert und anschließend auf die transparente Blockchain abgelegt. Sobald die Daten in die Blockchain aufgenommen wurden, können die Fischprodukte vom Verbraucher bis zum Fangschiff zurückverfolgt werden. Zusätzlich ist die Lancierung einer App geplant, mit der eingesehen werden kann, woher der Fisch stammt.
"Dieses neue, auf Blockchain basierende Netzwerk wird es den Kunden im Laden ermöglichen, den Fjord zu kennen, aus dem der Fisch stammt, wann er gefangen wurde, welches Futter er gefressen hat und ob die Anlage nachhaltige Methoden anwendet." - Espen Braathe, Direktor IBM Foodtrust
Das Blockchain-Netzwerk soll laut dem Direktor von IBM Food Trust Europe Espen Braathe auf IBM Blockchain Transparent Supply laufen. Dabei wird der Datenaustausch zwischen den einzelnen Gliedern einer Lieferkette sichergestellt.
Viele norwegische Fisch- und Meeresfrüchte-Unternehmen haben bereits ihr Interesse am Blockchain-Netzwerk öffentlich gemacht. Darunter auch Kvarøy Arctic, ein führender Anbieter von natürlich gezüchtetem Seelachs. So ist auch BioMar dem Netzwerk beigetreten. BioMar ist ein führender Anbieter von hochwertigem Fischfutter und ermöglicht der Fischindustrie Informationen über die Qualität des Futters zu erlangen.
Atea führt aktuell Gespräche mit 200 norwegischen Unternehmen über die Mitgliedschaft im Blockchain-Netzwerk und hat bereits sechs unterschriebene Verträge vorliegen. Die Firma hofft, dass das Projekt bis Ende September 2020 starten kann.
Blockchain-Technologie zur Rückverfolgung von Lieferketten
Aber nicht nur in der Fischindustrie findet die Blockchain Verwendung zur Rückverfolgung von Lieferketten. Eine steigende Anzahl von Unternehmen setzen auf die Blockchain-Technologie zur Nachverfolgung ihrer Produkte. So setzt bespielsweise der Schweizer Lebensmittelgigant Nestlé auf die Technologie um die Lieferkette der eigenen Kaffeemarke «Zoégas» transparenter zu gestalten. Dadurch können genauere Informationen über logistische Prozesse an den Konsumenten weitergegeben werden. Beispielsweise den Weg der Kaffeebohnen von der Ernte bis zum Supermarkt.