Was hat sich diese Woche rund um Blockchain und Kryptowährungen getan? Die relevantesten lokalen und internationalen Geschehnisse sowie ansprechende Hintergrundberichte pointiert und kompakt im Wochenrückblick.
Selektierte Artikel der Woche:
Die Grundlage des Krypto-Ökosystems liegt in der Entfernung von zentralisierten Mittelsmännern. Bitcoin ersetzt die Notenbank mit einer vorprogrammierten Geldpolitik, während Smart Contract-Plattformen wie Ethereum Finanzinfrastruktur über ein dezentrales Netzwerk darstellen. Im selben Zuge erlauben dezentrale Börsen (Decentralized Exchange, DEX) den Handel mit digitalen Assets ohne einen Makler. Was 2019 mit dem Uniswap-Protokoll erstmals an Fahrt gewann, stellt heute einen Grundpfeiler dezentraler Finanzapplikationen (DeFi) dar. So expandierten DEXes über verschiedene Blockchain-Netzwerke, von denen Solana über die vergangenen Monate das stärkste Wachstum verzeichnete. Die führende dezentrale Börse des Netzwerks, Jupiter, knackte entsprechend die eigenen Volumenrekorde. Mit über 500 Mio. USD in täglichem Handelsvolumen hat sich der DEX als ernstzunehmende Konkurrenz für den Pionier Uniswap etabliert.
Vor einer Woche verteilte der Solana-DEX Jupiter eigene JUP-Token im Wert mehrerer hundert Millionen USD an über eine Million aktiver Nutzer.
Soziale Medien auf der Blockchain
Zentralisierte Mittelsmänner bieten nicht nur in der Finanzbranche Nachteile auf. Die Risiken grosser Tech-Konglomerate, insbesondere im Bereich der sozialen Medien, sind bereits länger bekannt; willkürliche Zensur und undurchsichtige Verwertung persönlicher Daten um nur zwei zu nennen. Mithilfe der Blockchain-Technologie wird es allerdings möglich, eine alternative Infrastruktur für soziale Medien zu errichten. Über die vergangenen Jahre gab es einige Experimente in diesem Bereich, aktuell erlebt das Farcaster-Protokoll seinen Aufschwung.
Farcaster ist ein dezentrales, Krypto-natives Social Media-Netzwerk, das von ehemaligen Coinbase-Entwicklern gegründet wurde.
EU gewinnt an Boden
Im regulatorischen Bereich hat sich seit dem FTX-Kollaps viel getan. Während die Vereinigten Staaten aufgrund politischer Machtkämpfe innerhalb der einzelnen Behörden nur schleppend vorankommen, bereitet sich die EU auf die Implementierung der wegweisenden Markets in Crypto Assets-Verordnung vor. Das Rahmenwerk, auch bekannt unter dem Akronym MiCA, schafft im Europäischen Wirtschaftsraum erstmals Rechtssicherheit für Krypto-Dienstleister. Eine Analyse der globalen Markttrends und der Zukunft des EU-Krypto-Ökosystems.
Der europäische Krypto-Markt ist nach einem schwierigen Jahr für die Branche gut für Wachstum im Jahr 2024 positioniert – der aktuelle Stand.
Exploits plagen die Branche
Letzte Woche trafen zwei Exploits die Krypto-Branche. Als erstes nutzte ein Angreifer einen Fehler im Programmcode des DeFi-Protokolls Abracadaba aus. Er erbeutete über 7 Millionen USD in Stablecoins, die er rasch veräusserte und in einen Mixer einzahlte. Das Abracadabra-Team versprach, das Loch mit Mitteln aus dem Treasury zu füllen. Der zweite, schwerwiegendere Angriff, traf Ripple Mitgründer Chris Larsen. Angreifer erlangten Zugriff auf einen Teil seiner persönlichen XRP-Token im Wert von über 100 Mio. USD. Diese wurden teilweise verkauft, bevor zentralisierte Börsen wie Binance die Wallets einfroren.
Ein zusammenfassender Überblick über die Geschehnisse an den Kryptomärkten der vergangenen Woche. Ein wöchentlicher Bericht in Zusammenarbeit mit Kaiko.
Spannender Januar
Ausserdem: Januar war ein ereignisreicher Monat für die Krypto-Märkte. Das Jahr begann zum einen mit einem regulatorischen Meilenstein für Bitcoin (ETF). Makroökonomisch wurde ausserdem klar, dass Inflation nach wie vor erhebliche Probleme bereitet und in Europa ein anhaltender Konjunkturabschwung im Gange sein könnte. Unter den Smart Contract-Plattformen konnten Ethereum und Solana ihre Positionen einmal mehr festigen. Und Layer-2-Plattformen bereiten sich auf ein wichtiges Upgrade vor.
Ein zusammenfassender Monatsrückblick über das Geschehen auf den Krypto-Märkten in Zusammenarbeit mit dem Schweizer Spezialist 21Shares AG.