Was hat sich diese Woche rund um Blockchain und Kryptowährungen getan? Die relevantesten lokalen und internationalen Geschehnisse sowie ansprechende Hintergrundberichte pointiert und kompakt im Wochenrückblick.
Das „Metaversum“ entwickelte sich innert Kürze von einem Nischenbegriff zum Schlagwort des Jahres. Sowohl Facebook, neu unter dem Namen Meta bekannt, als auch andere Tech-Giganten wie Microsoft erheben unterdessen ihren Anspruch darauf. Laut Definition ist das Metaversum ein über das Internet zugänglicher virtueller Raum, indem verschiedentliche Interaktionen stattfinden können und sich somit ein eigenes virtuelles Universum bildet. Der Begriff beschreibt die allmähliche Verlagerung unserer Realität in den digitalen Bereich – ein Prozess, der schon vor einem Jahrzehnt mit der Einführung sozialer Medien begonnen hat. Das Metaversum umfasst bereits breite Teile des heutigen Internets und wird oftmals mit immersiver Technologie wie Virtual Reality (VR), Augmented Reality (AR) und virtuellen Alternativwelten in Verbindung gebracht. Doch auch Kryptowährungen und nicht-fungible Token (NFTs) haben einen Platz im Metaversum. Eine digitale Geldform und Blockchain gesicherte Eigentumsnachweise werden sich als unerlässlich erweisen, wenn wesentliche Teile der Wirtschaft in die digitale Welt übergehen.
Vor gut einem halben Jahr schrieb El Salvador Geschichte, als das kleine südamerikanische Land Bitcoin als gesetzliches Zahlungsmittel einführte. Es handelte sich um eine zuvor ungesehene Entscheidung, die nur den Anfang der Bitcoin-Strategie des Präsidenten Nayib Bukele darstellte. Wenige Wochen später kündete der Staat eine Steuerbefreiung auf Bitcoin-Gewinne für ausländische Investoren an. Nun möchte Bukele eine geothermisch betriebene Bitcoin-Stadt ins Leben rufen, die mit einer Milliarde US-Dollar finanziert werden soll. Die Mittel werden durch 10-jährige Anleihen gedeckt, die El Salvador nächstes Jahr auf einer Sidechain des Bitcoin-Netzwerks ausgibt. Es bleibt interessant zu beobachten, ob die Strategie des Präsidenten dem Land zu mehr Wohlstand verhelfen kann.
Die Blockchain Technologie eröffnet neue Welten im digitalen Raum. Die Vorteile der dezentralen Architektur gehen aber zulasten der Skalierbarkeit. Der aktuelle breite Nutzerzuwachs führt in den beliebtesten öffentlichen Blockchains öfters zu Transaktionsstau, was überhöhte Transaktionsgebühren zur Folge hat. Durch das Blockchain-Trilemma können die Eigenschaften Skalierbarkeit, Dezentralisierung und Sicherheit nicht beliebig gesteigert werden. Eine Übersicht zum Skalierungsproblem der herkömmlichen Blockchains und potenziellen Lösungsansätzen.
Als Teil des „Londoner“ Upgrades der Ethereum Blockchain wurde im August durch EIP-1559 ein neuer Gebührenmechanismus eingeführt. Dabei wird ein Teil der Transaktionskosten des Netzwerks „verbrennt“, was zu einer Abnahme der Gesamtmenge des Ether-Angebots führt. Bis jetzt hat die Implementierung von EIP-1559 bereits eine Million Ether im Wert von über 4 Milliarden USD verbrannt und damit eine Reduktion der jährlichen Inflationsrate um 62% zur Folge. In Kombination mit dem bevorstehenden Umstieg auf „Proof-of-Stake“ könnte die Kryptowährung bald deflationär werden. Prognosen gehen von einer Reduktion der Emission auf -3.2% pro Jahr aus, sobald der Wechsel auf Ethereum 2.0 vollzogen wird.
Ausserdem: Ein weiterer traditioneller Finanzdienstleister in der Schweiz führt ein umfassendes Angebot für Kryptowährungen ein. Das Kernangebot des VZ VermögensZentrums umfasst Vermögensverwaltung, Vorsorge- und Nachlassplanung für Privatpersonen sowie Versicherungs- und Pensionskassenmanagement für Firmen. Nun wird das Angebot durch eine Partnerschaft mit der Krypto Bank Sygnum auf digitale Assets erweitert.
Selektierte Artikel im Wochenrückblick:
Das Metaversum ist ist kein einzelnes Videospiel, doch wird es eine eigene digitale Realität schaffen, die das heutige Internet übersteigt.
In El Salvador wird eine „Bitcoin-Stadt“ teilweise durch eine von der Regierung ausgegebene Bitcoin-Anleihe finanziert.
Um Nutzer mit unterschiedlichen Anwendungsfällen optimal bedienen zu können, müssen Blockchains ihre Skalierungsprobleme überwinden.
Das EIP-1559 Upgrade, das als Teil des Londoner Hard Forks im August eingeführt wurde, hat inzwischen mehr als eine Million Ether verbrannt.
Das VZ VermögensZentrum erweitert sein Angebot rund um Dienstleistungen und Produkte mit digitalen Vermögenswerten.