Was hat sich diese Woche rund um Blockchain und Kryptowährungen getan? Die relevantesten lokalen und internationalen Geschehnisse sowie ansprechende Hintergrundberichte pointiert und kompakt im Wochenrückblick.
Die Integration digitaler Vermögenswerte in bestehende institutionelle Finanzinfrastrukturen ist inzwischen an verschiedenen Fronten beobachtbar. Insbesondere in den Vereinigten Staaten bieten mittlerweile etliche etablierte Finanzdienstleister Leistungen rund um digitale Assets an. Darunter fallen Angebote im Bereich Krypto-Handel, Verwahrung und Portfoliomanagement. Messbar wird die fortschreitende institutionelle Adoption laut Anlagestratege James Butterfill anhand der drei Faktoren Regulierung, Massenadoption und Makro-Umfeld. Alle drei Felder haben sich im vergangenen Jahr ausnahmslos verbessert. Als aktuellste Treiber einer voranschreitenden institutionellen Adoption dienen die jüngsten Bitcoin ETF Zulassungen in den Staaten sowie eine aufkeimende Angst vor einer unkontrollierbaren Inflationswelle.
Die drei wichtigsten Bankenregulatoren der Vereinigten Staaten setzen sich für ein umfassendes Krypto-Regularium zusammen. Durch die Kooperation soll Finanzinstitutionen gefestigte Rechtssicherheit im Umgang mit Kryptowährungen und Stablecoins geboten werden. Die Federal Deposit Insurance Corporation (FDIC) räumte bereits im Mai 2021 ein, dass es neuartige und einzigartige Überlegungen im Zusammenhang mit digitalen Vermögenswerten braucht. Das Regelwerk soll zudem die Verwendung von Kryptowährungen als Kreditbesicherung sowie Bilanzierungsvorgaben für digitale Assets umfassen.
Cyberangriffe verursachten 2020 geschätzte Schäden im dreistelligen Milliardenbereich. Oft wird dabei mit Ransomware Attacken operiert. Als Ransomware wird eine bösartige Software bezeichnet, die dem Benutzer die Kontrolle über Systeme und Daten entzieht. Durch die Attacke werden zumeist Dateien verschlüsselt, oder es wird damit gedroht, private Daten öffentlich zugänglich zu machen. Um dem Übel zu entgehen, wird den Betroffenen eine Lösegeldzahlung nahegelegt. Diese Forderungen werden dereinst öfters in Kryptowährungen wie Bitcoin erhoben. Das Problem von Ransomware Attacken wird momentan auf internationaler Ebene adressiert. Lösungsansätze zielen dabei eher in die Richtung einer nötigen Aufrüstung von IT-Infrastrukturen als einer Einschränkung von Kryptowährungen ab. Letztere dienen lediglich als Werkzeug und nicht als Ausgangspunkt für die kriminellen Cyber-Geschäfte.
Mit der Ausgabe der eigenen Währung in digitaler Form öffnen sich für Notenbanken neue Horizonte der geldpolitischen Einflussnahme. Entsprechend beschäftigen sich Zentralbanken rund um den Globus mit der Einführung von digitalem Zentralbankengeld, sogenannten CBDCs. Auch die schweizerische Nationalbank setzt sich seit Längerem intensiv mit möglichen Implikationen der digitalen Währungsvariante auseinander. In einer Analyse beleuchtet das Geldinstitut die Vorteile und Risiken der neuen Technologie. Eine Übersicht zu den Befunden der SNB sowie dem internationalen Entwicklungsstatus von CBDCs.
Ausserdem: Den Preisentwicklungen von Kryptowährungen wird nicht ohne Grund eine hohe einhergehende Volatilität zugesprochen. Die verschiedenen Formen, die digitale Vermögenswerte aufweisen, bringen zuweilen auch ein spezifisches Investitionsverhalten mit sich. Während Investoren im Kryptobereich eine klar höhere Risikotoleranz mitbringen, ist auch deren Entscheidungsfindung abweichend vom traditionellen Anlegerverhalten. Preisgestaltungen im Kryptogebiet kommen nicht selten ausschliesslich durch den Netzwerkeffekt gemeinschaftsgetriebener Projekte zustande. Die Priorität eines finanziellen Erfolgs rückt zugunsten des „Erlebnisses“ einen Teil der Bewegung zu sein in den Hintergrund. Anlageentscheidungen werden an dieser Stelle nicht von mathematischen Bewertungsmodellen gesteuert. Sogenannte Meme Coins, dienen ähnlich wie NFTs, dem Zweck des nachweislichen Besitztums, welcher gleichzeitig die Mitgliedschaft einer exklusiven Gemeinschaft impliziert. Dem daraus entstehenden Netzwerkeffekt ist auch die zuletzt beobachtbare rasante Preisentwicklung des Shiba Inu (SHIB) Coins zuzuschreiben. Eine Übersicht zu der Entstehung des „Meme Coins“ und dessen Mutterwährung Dogecoin.
Selektierte Artikel im Wochenrückblick:
Die institutionelle Adoption von Bitcoin hat im vergangenen Jahr stetig zugenommen. Ein Einblick in die drei wichtigsten Faktoren.
Die US-Bankenaufsichtsbehörden werden einen Fahrplan zur Regulierung von Kryptowährungen ausarbeiten, um Bankdienstleistungen zu ermöglichen.
Ransomware ist bösartige Software, die die Kontrolle über einen Computer übernimmt und Daten stiehlt. Sind Kryptowährungen verantwortlich?
Die Schweizer Nationalbank (SNB) untersucht die Vor- und Nachteile einer digitalen Zentralbankwährung, die auf einer Blockchain basiert.
Ein Blick hinter die Kulissen der Entstehung und Entwicklung des Dogecoin-inspirierten Meme Coins Shiba Inu (SHIB).