Was hat sich diese Woche rund um Blockchain und Kryptowährungen getan? Die relevantesten lokalen und internationalen Geschehnisse sowie ansprechende Hintergrundberichte pointiert und kompakt im Wochenrückblick.
Selektierte Artikel der Woche:
Die Kryptobörse Mt. Gox war einst der dominanteste Handelsplatz für Kryptowährungen. 2010 als erste Börse gegründet, wurde zeitweise über 70% des Bitcoin-Volumens über Mt. Gox abgewickelt. Die plötzliche Insolvenzanmeldung im Jahr 2014 traf die damals junge Krypto-Branche deshalb tief. Die Börse gab an, dass ein Angreifer etwa 850’000 Bitcoin (BTC) stahl. 150’000 Bitcoin – heute neun Milliarden USD – erlangte die Börse zurück. Anleger, die zum Zeitpunkt der Betriebseinstellung von Mt. Gox über ein Bitcoin-Guthaben verfügten, konnten ihre Forderungen bei dem zuständigen Treuhänder einreichen. Nach einer Dekade könnten diesen Juli erstmals Bitcoin-Ansprüche an die Gläubiger ausgezahlt werden. Die ersten Tranchen machen zwischen drei bis vier Milliarden USD aus.
Die Kunden der Kryptobörse Mt. Gox könnten diesen Juli endlich eine Entschädigung für ihre verlorenen Bitcoin (BTC) erhalten.
Richard Olsen zum Lykke-Vorfall
Lykke war eines der ersten Blockchain-Unternehmen des Crypto Valley. Ursprünglich aus einem Forex-Broker entstanden, nahm die Handelsplattform 2015 den damals jungen Krypto-Markt in Zug in Angriff. Der Plan: eine vollumfängliche Plattform für alles rund um Blockchain-basierte Vermögenswerte. Handel, Verwahrung, Staking und weitere Dienste wollte der bereits zuvor erfolgreiche Unternehmer Richard Olsen mit Lykke unter ein Haus bringen. Nach einigen holprigen Jahren begann das Geschäft schliesslich zu laufen. Man bereitete sich auf neue Produktlancierungen vor. Der kürzlich an die Öffentlichkeit getragene Vorfall, der zum Verlust von 22 Mio. USD an Kryptowährungen führte, schlug entsprechend hohe Wellen im Zuger Krypto-Tal. Jetzt möchte Olsen den Vorfall in ein Lehrbuchbeispiel umwandeln, wie man sich aus einer schwierigen Situation befreien kann.
Anfang Juni erschütterte ein 22 Millionen USD Hack der Kryptobörse Lykke das Crypto Valley – Gründer Richard Olsen startet den Wiederaufbau.
CVJ.CH Akademie: DeFi
Dezentrale Finanzapplikationen (DeFi) nutzen Smart Contracts auf Blockchains wie Ethereum und Solana, um ohne zentrale Autorität Finanzdienstleistungen Peer-to-Peer bereitzustellen und so auch Menschen ohne Bankverbindung zu erreichen. Durch die Demokratisierung von Finanzen und Handel läutet der Bereich eine neue Ära ein, in der Nutzer uneingeschränkten Zugang zu Finanzdienstleistungen haben – einschliesslich jener, die bisher nur etablierten Institutionen vorbehalten waren. Eine Übersicht zur Geschichte sowie den einzelnen Subkategorien des DeFi-Sektors.
Was ist DeFi und wofür wird es genutzt? Grundlagen und Erklärungen sowie weitergehende Ressourcen in der CVJ.CH Akademie.
Folgt ein Solana-ETF?
Im Januar erteilte die US-Börsenaufsicht (SEC) den ersten Spot-basierten Bitcoin-ETFs eine Zulassung. Die Produkte knackten sofort jegliche Rekorde und sammelten innerhalb von zwei Monaten über 10 Milliarden USD an Vermögenswerten ein. In wenigen Wochen wird ausserdem ein Spot-ETF auf Ether (ETH) an den Start gehen. VanEck, einer der Anbieter dieser Produkte, möchte den Erfolg sofort mit einem Solana-ETF replizieren. Die Chancen stehen allerdings schlecht. VanEck möchte wohl ein Krypto-freundliches Image aufbauen, um bei Vertretern der Branche zu punkten.
Der Fondsanbieter VanEck hat bei der Börsenaufsicht (SEC) einen Antrag für den ersten Spot-basierten Solana-ETF in den USA eingereicht.
Optionen an den Krypto-Märkten
Ausserdem: Während einige Derivate wie Futures auf den Krypto-Märkten weit verbreitet sind, fristen Optionen eher ein Nischendasein, was zum Teil auf ihre erhöhte Komplexität für Privatanleger zurückzuführen ist. In einem Interview mit CVJ.CH spricht Chantal Bradford über ihre Sicht auf den Markt und darüber, wohin sich Krypto-Derivate ihrer Meinung nach entwickeln werden. Chantal ist für den institutionellen Vertrieb in der EMEA-Region bei Deribit zuständig, einer Krypto-Derivatebörse mit einer Marktdominanz von über 80% im Optionsbereich.
In einem Interview mit CVJ.CH spricht Chantal Bradford von Deribit über ihre Sicht auf den Markt und die Entwicklung der Krypto-Derivate.