Was hat sich diese Woche rund um Blockchain und Kryptowährungen getan? Die relevantesten lokalen und internationalen Geschehnisse sowie ansprechende Hintergrundberichte pointiert und kompakt im Wochenrückblick.
Selektierte Artikel der Woche:
Die heftigen Kursverluste im Kryptomarkt bringen auch langjährige krypto-fokussierte Hedgefonds und Risikokapitalgeber in Bedrängnis. Three Arrows Capital, eines der erfolgreichsten Krypto-Handelshäuser, wurde 2012 von zwei ehemaligen Investmentbankern mit Fokus auf Eigenhandel in Wachstumsmärkten gegründet. Begleitet durch eine Vielzahl von profitablen Investments im Kryptobereich, wuchsen die verwalteten Vermögen zuletzt auf über 10 Milliarden US-Dollar. Doch die Erfolgssträhne scheint für Three Arrows Capital ein jähes Ende zu nehmen. Eine potenzielle Insolvenz beweist, dass mangelnde Diversifikation gekoppelt mit einem zu hohen Hebel-Faktor nicht nur für Privatanleger unwiderrufliche Konsequenzen mit sich bringen.
Three Arrows Capital, der ehemals grösste Krypto-Hedgefonds, sieht sich inmitten des Bärmarktes mit möglichen Liquidationen konfrontiert.
Ein Unglück kommt selten allein. Neben Three Arrows Capital befindet sich ein weiterer zentralisierter Anbieter in der Klemme. Celsius gilt als einer der grössten Akteure im aufstrebenden Bereich der Krypto-Kreditvergabe und verwaltete rund 12 Milliarden US-Dollar an Vermögenswerten. Kunden des Unternehmens erhielten oftmals Zinssätze über dem sonst erhältlichen Marktwert, weshalb im Hintergrund zunehmend Risiko auf die eigenen Bücher genommen werden musste. Das Terra-Debakel und die Entkoppelung von Lido’s Staked Ether (stETH) gaben Celsius schliesslich den letzten Stoss. Der Vorfall beleuchtet einmal mehr die Überlegenheit offener, dezentraler Kreditplattformen, welche durch automatische Liquidationen bei gleichzeitiger voller Transparenz schon einige Kryptocrashs sicher bewerkstelligt haben.
Die 1.7 Millionen Celsius-Nutzer können zur Zeit nicht auf ihre digitalen Vermögenswerte zugreifen und bangen um die Insolvenz.
Das aktuelle Marktumfeld ist mit äusserster Vorsicht zu betreten. Wie die vorgehenden Ereignisse zeigen, führt das Umfallen eines Dominosteins schnell zum nächsten und Anleger haben mit einer Menge Unsicherheit zu kämpfen. Wie verhalten sich institutionelle Investoren in diesen Zeiten? Handeln sie tatsächlich weniger emotional als Einzelhändler? Keith Noyes, Chief Risk and Compliance Officer, und Florian Giovannacci, Head of Trading des Crypto Prime Brokers Covario bieten Einblicke in institutionelle Handelstrends und die regulatorische Landschaft.
Keith Noyes und Florian Giovannacci von Covario geben einen Einblick in die regulatorische Landschaft und die Handelstrends bei institutionellen digitalen Vermögenswerten.
Tether Ltd. gilt als der älteste und derzeit grösste Stablecoin-Emittent im Bereich. Der an den Dollar gebundene Token USDT erreichte auf seinem Höhepunkt eine Marktkapitalisierung von 83 Mrd. USD und dominiert nach wie vor die Krypto-Handelspaare an verschiedenen Börsen. Seit Jahren bestehen Zweifel bezüglich den tatsächlichen Reserven des Unternehmens, wobei Tether unzählige Male eine Unterbesicherung vorgeworfen wurde. Ein Blick auf die quartalsweisen Reserveberichte bringt Aufschluss über die Aufsplittung der hinterlegten Sicherheiten.
Nach dem Zusammenbruch des Terra-Stablecoins „UST“ sind die Sorgen um das potenzielle systemische Risiko Tether’s USDT gewachsen.
Ausserdem: Sowohl auf zentralisierten als auch auf dezentralen Börsen wird grundsätzlich der US-Dollar als Basiswährung eingesetzt. Dies ist einerseits dem strengen regulatorischen Umfeld der EU verschuldet, andererseits dominierten Dollar-Stablecoins von Anfang an den Bereich. Die Lancierung des Euro Coin (EUROC) von USDC-Emittent Circle ermöglicht bald Währungsdiversifizierung sowie blockchainbasierten FX-Handel über das Ethereum-Netzwerk.
Der USDC-Emittent Circle Financial lanciert seinen zweiten Stablecoin (EUROC), der vollständig reguliert und mit Euro unterlegt ist.