Was hat sich diese Woche rund um Blockchain und Kryptowährungen getan? Die relevantesten lokalen und internationalen Geschehnisse sowie ansprechende Hintergrundberichte pointiert und kompakt im Wochenrückblick.
Nicht-fungible Token (NFTs) gehörten zu den gewichtigsten Treibern der Krypto-Branche im vergangenen Jahr. Obwohl unterdessen diverse Marktplätze auf verschiedenen Blockchains für jene Token existieren, zählt OpenSea zweifelsohne zum grossen Gewinner des Booms. Mit monatlichen Handelsvolumen von bis zu 3 Milliarden US-Dollar und einer Marktdominanz von über 90% konnte das Projekt quasi ein Monopol bilden. Entsprechend stieg die Kritik an der zentralisierten Struktur des Unternehmens, welche im Kontrast zu den meisten Kryptoprojekten steht. Denn die Entscheidungsfindung des Marktplatzes wird zentral geführt und die bei einem Handel anfallenden Gebühren von 2,5% fliessen vollends an OpenSea. Darüber hinaus werden von Opensea regelmässig NFTs von der Plattform ausgeschlossen, und spezifischen Benutzern wird der Zugang entzogen. Diese Gegebenheiten stossen bei vielen Nutzern auf Widerstand, da sie schlussendlich stark im Kontrast zur Gesinnung der Zensurresistenz sowie dem erlaubnislosen Zugang stehen. Zwei wichtige Pfeiler, welche die Krypto und Web 3.0 Philosophie charakterisieren. Nicht zuletzt aus diesen Gründen wurde diese Woche mit der Alternativplattform „Looks Rare“ eine sogenannte „Vampir Attacke“ gestartet. Dabei werden Nutzer und Liquidität durch Token Anreize von der dominierenden Plattform auf die Alternative gelockt respektive „abgesaugt“. Tatsächlich verzeichneten die Token ($LOOKS) der voll funktionalen NFT-Handelsplattform Handelsvolumina im dreistelligen Millionenbereich und wurden zuletzt auf einer vollständig verwässerten Marktkapitalisierung von 3.5 Mrd. US-Dollar gehandelt. Versprochen wird eine Dezentralisierung der Governance-Prozesse bei gleichzeitiger Distribution aller Handelsgebühren an Token-Inhaber. Eine interessante Entwicklung, die sicherlich auch bei Opensea registriert wurde.
Der Zustrom an neuen Nutzern führt des Öfteren an die Kapazitätsgrenzen dezentraler „Smart-Contract-Plattformen“. Insbesondere auf dem dominantesten Netzwerk Ethereum werden die Nutzer mit hohen Transaktionskosten und langen Wartezeiten konfrontiert. Das Aufkommen von alternativen Blockchainplattformen zählte 2021 zu den Hauptentwicklungen der Kryptobranche. Auf der Suche nach Alternativen stösst man schnell zum grössten Ethereum-Konkurrenten Solana. Mit einem einzigartigen Konsensmechanismus namens Proof of History (PoH) erlaubt das Blockchain-Netzwerk bis zu 65’000 Transaktionen pro Sekunde (TPS), also weitaus mehr als Ethereums 25 „TPS“. Um eine Skalierung jenes Grades zu erreichen, geht das Netzwerk allerdings Kompromisse im Bereich der Dezentralisierung ein. Eine Einführung zur Funktionsweise, Geschichte und Zukunft Solanas.
Stablecoins stellen einen gewichtigen Bestandteil im Kryptoökosystem dar und erfreuen sich zunehmender Beliebtheit. Mit einer Marktkapitalisierung von 150 Milliarden und einem täglichen Handelsvolumen von 60 Milliarden US-Dollar sind sie mittlerweile als Teil der wichtigsten Handelspaare und wesentliches Instrument in DeFi-Anwendungen nicht mehr wegzudenken. Doch mit der Möglichkeit, eine blockchainbasierte FIAT-Geldform herauszubringen, haben private Unternehmen eine grundlegende Funktion übernommen, die bislang uneingeschränkt den Notenbanken und ihren angeschlossenen Geschäftsbanken vorbehalten war. Damit geriet der neue Sektor rasch ins Blickfeld der internationalen Aufsichtsbehörden und stellt in diesen Tagen eine der höchsten Prioritäten im Bezug auf eine umfassende Regulierung.
Selektierte Artikel im Wochenrückblick:
Der NFT-Marktplatz OpenSea trifft auf eine wachsende Frustration von Nutzern, die sich im Erfolg aufkommender Konkurrenten widerspiegelt.
Solana ist ein Open-Source-Projekt, das die erlaubnisfreie Natur der Blockchain-Technologie nutzt, um skalierbare DeFi-Lösungen anzubieten.
Die Regulierung von Fiat-gebundenen Stablecoins ist ein viel diskutiertes Thema, insbesondere in Bezug auf die Handlung der Regulatoren.
Algorithmische Stablecoins sind unbesicherte Fiat-Token und reagieren auf Marktereignisse mit automatisierten Stabilisierungsmassnahmen.
Die SEBA Bank nimmt in einer Finanzierungsrunde 110 Mio. auf, um ihr internationales Wachstum und institutionelles Geschäft voranzutreiben.