Was hat sich diese Woche rund um Blockchain und Krypto-Währungen getan? Die relevantesten lokalen und internationalen Geschehnisse sowie ansprechende Hintergrundberichte pointiert und kompakt im Wochenrückblick.
Nach langer Zurückhaltung beginnen Banken, aufgrund starker Kundennachfrage, ihre Dienstleistungen auf Kryptowährungen auszuweiten. Besonders in den USA ist dieser Trend vermehrt zu beobachten. In der „Krypto-Nation“ Schweiz hingegen liessen insbesondere die Grossbanken auf sich warten. Die UBS äusserte sich in der Vergangenheit ausnahmslos negativ zu Bitcoin & Co. Kritisiert wurde primär dessen Volatilität sowie regulatorische Unklarheit. Nun wagte die Bank diese Woche einen ersten Schritt. Die UBS untersucht momentan verschiedene Möglichkeiten, vermögenden Kunden den Zugang zu digitalen Vermögenswerten zu gewährleisten. Im Raum stehen eigene Dienstleistungen oder Anlageinstrumente von Drittparteien.
Auch Vermögensverwalter interessieren sich zunehmend für Kryptowährungen als alternative Anlageklasse. Was sie teilweise von einer Allokation abhält, ist die regulatorische Unsicherheit. Die weltweite Fragmentierung des Rechtsrahmens rund um digitale Assets erlaubt keine einheitliche Planung. Bereits über 100 Jurisdiktionen und 15 supranationale Gremien haben formale Schritte zur Regulierung von Krypto-Finanzprodukten unternommen. International führend in Sachen Rechtssicherheit ist die Schweiz, Liechtenstein und Singapur. In diesen Ländern haben die Regulatoren schon früh reagiert und die notwendigen Schritte für einen umfassenden Rechtsrahmen in die Wege geleitet. Derweil sind weitere Nationen dabei, Regularien für den Umgang mit digitalen Werten zu schaffen. Verbote werden immer seltener und in der Gesamtheit ist ein positives Bild der weltweiten Kryptoregulierung zu erkennen.
Vor wenigen Monaten hat der US-Automobilhersteller Tesla eine milliardenschwere Investition in Bitcoin getätigt. CEO Elon Musk nannte sich einen „grossen Befürworter“ der Kryptowährung und ermöglichte gleichzeitig Bitcoin-Zahlungen für Tesla Fahrzeuge. Die Entscheidung wurde von vielen als wichtiger Schritt für die institutionelle Adoption der digitalen Währung gesehen. Diese Woche änderte das US-Unternehmen seine Meinung. Laut Musk sei Tesla besorgt über den zunehmenden Energiebedarf an fossilen Brennstoffen, welcher zur Sicherstellung des Bitcoin-Netzwerks benötigt wird. Das Unternehmen hat sich demnach dazu entschlossen, Bitcoin als Zahlungsoption für neue Fahrzeuge auszuschliessen. Die Reaktion der Krypto-Community war ausgesprochen negativ, dabei wurde auf Studien verwiesen, die den Anteil von erneuerbaren Energiequellen beim Bitcoin-Mining auf 40-75% schätzten.
Nicht-fungible Token (NFTs) zogen im letzten Jahr viel Aufmerksamkeit auf sich. Den Höhepunkt bildete der Verkauf eines digitalen Kunstwerks beim traditionellen Auktionshaus Christie’s für knapp 70 Millionen USD. Bei den Token handelt es sich um einzigartige virtuelle Vermögenswerte auf der Blockchain. Primär werden sie für Kunst in Form von Bildern, Videos oder Musik eingesetzt. Die potenziellen Anwendungsfälle gehen jedoch weit darüber hinaus. Seit dieser Woche ist es auf dem Online-Marktplatz eBay möglich, nicht-fungible Token (NFTs) zu verkaufen. Die Technologie hat viele neue Nutzer in die Kryptowelt gelockt und setzt ihren Marsch in den Mainstream fort.
Ausserdem: Ein aufkeimender Trend ist in der Landschaft der institutionellen kryptobesicherten Kredite zu beobachten. Laut Arcane Research wird die aktuelle Grösse des traditionellen besicherten Kreditmarktes auf 20 Billionen Dollar geschätzt. Im Gegensatz dazu ist der CeFi-Bitcoin-Kreditmarkt etwa 400’000 Bitcoin (BTC) gross, was je nach BTC-Kurs ca. 30 Mrd. USD entspricht. Folglich besteht ein erhebliches Wachstumspotenzial. Im Gegensatz zu „Decentralized Finance“ (DeFi) bezieht sich CeFi (Centralized Finance) auf die Krypto-Kreditvergabe durch zentralisierte Vermittler. Eine Analyse zum aktuellen Stand des Gebiets und dessen Wachstumspotenzial.
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Redaktion CVJ.CH
Selektierte Artikel im Wochenrückblick:
Die Schweizer Grossbank möchte zukünftig vermögenden Kunden die Möglichkeit bieten, in Krypto-Assets zu investieren.
https://cvj.ch/aktuell/news/ubs-moechte-kunden-kryptowaehrungen-anbieten/
Die globale Rechtssicherheit rund um Kryptowährungen nimmt stetig zu.
Das Unternehmen macht eine Kehrtwendung und stellt Bitcoin als Zahlungsmittel ein.
Der Online-Marktplatz taucht in die Welt der nicht-fungiblen Token (NFTs) ein.
Die institutionelle Adoption von kryptobezogenen Kreditprodukten und -dienstleistungen verfügt über ein beachtliches Wachstumspotenzial. Ein Eintauchen in das Gebiet "Centralized Finance" (CEFI).
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