Was hat sich diese Woche rund um Blockchain und Kryptowährungen getan? Die relevantesten lokalen und internationalen Geschehnisse sowie ansprechende Hintergrundberichte pointiert und kompakt im Wochenrückblick.
Selektierte Artikel der Woche:
Seit dem erfolgreichen „Merge“ sichert der Proof of Stake (PoS) Konsensalgorithmus das grösste Smart Contract Netzwerk Ethereum. Konsensalgorithmen spielen eine zentrale Rolle in der Sicherheit und Stabilität dezentraler Systeme. Sie ermöglichen die Dezentralisierung und gewährleisten, dass alle Teilnehmer des Netzwerks auf einer gemeinsamen Informationsgrundlage agieren. Bei einem Proof of Stake (PoS) Algorithmus stellen Validatoren statt Rechenleistung verpfändete Kryptowährungen (engl. = Stakes) zur Verfügung. Als Gegenleistung erhalten „Staker“ native Tokenausschüttungen sowie die Transaktionsgebühren des Netzwerks. Im Falle Ethereums benötigt jeder Validator ein Minimum von 32 ETH; aktuell über 60’000 USD. Die Regeln nach dem Merge verlangten allerdings, dass Validatoren ihre ETH und Belohnungen bis zu einer späteren Kettenaktualisierung sperren. Dieses lang erwartete Netzwerkupgrade erfolgte diese Woche in Form des Shapella Upgrades. Damit ist die Umstellung Ethereums auf Proof of Stake vollständig abgeschlossen. Die native Kryptowährung Ether (ETH) ist nun ein produktiver digitaler Vermögenswert, dessen Rendite gemäss Schätzungen im Bereich 4-10% p.a. liegen wird.
Das Shapella Upgrade (Shanghai & Capella) ermöglicht Stakern das Abheben ihrer Ether (ETH) und bereitet das Netzwerk weiter für Sharding vor.
Der Begriff Decentralized Finance (DeFi) steht für ein auf der Blockchain-Technologie basierendes Finanzsystem, das Peer-to-Peer-Transaktionen ohne die Notwendigkeit traditioneller Vermittler wie Banken ermöglicht. Das alternative Finanzsystem bietet Nutzern mehr Kontrolle und Transparenz über ihre Vermögenswerte sowie die Möglichkeit, Zinsen zu verdienen und an verschiedenen dezentralen Anwendungen teilzunehmen. DeFi hat ein erhebliches Potenzial, das unter anderem Millionen von Menschen ohne Bankbeziehungen einen Zugang zum Finanzsystem bieten könnte. Wie jede Technologie kann DeFi jedoch auch für illegale Aktivitäten wie Geldwäsche und andere Formen des Finanzbetrugs missbraucht werden. Diese Risiken beleuchtet das US-Finanzministerium in der ersten Risikobewertung des DeFi-Bereichs. Die Agentur nimmt dabei eine äusserst kritische Position gegenüber dem Sektor ein und empfiehlt den zuständigen Regulatoren, strengere KYC/AML-Anforderungen zu implementieren. Dezentralisierung solle nicht vor Regulierung schützen.
Das US-Finanzministerium identifizert in einer Studie erhebliche Risiken in Bezug auf illegale Finanzströme über DeFi-Applikationen.
Krypto-Verwahrung bezieht sich auf die sichere Aufbewahrung und Verwaltung von digitalen Vermögenswerten. Dies ist deshalb wichtig, weil digitale Assets nicht wie herkömmliche Anlagen physisch greifbar sind und bei unsachgemässer Aufbewahrung leicht verloren gehen oder gestohlen werden können. Einerseits setzen sich Krypto-Veteranen für eine verantwortungsbewusste Selbstverwahrung ein, die eine uneingeschränkte Kontrolle über die eigenen Vermögenswerte erlaubt. Andererseits weisen fremdverwahrte Lösungen von Banken bzw. Krypto-Dienstleistern in den meisten Fällen eine höhere Sicherheit auf. Für Marktteilnehmer ein schlichtes Abwägen von Vor- und Nachteilen. Eine Übersicht der unterschiedlichen Möglichkeiten.
Krypto-Verwahrung bezieht sich auf die sichere Aufbewahrung und Verwaltung von digitalen Vermögenswerten wie Kryptowährungen.
Eines der grössten Probleme bei der Skalierung von Blockchains ist die begrenzte Verarbeitungskapazität für Transaktionen, die zu langsamen Transaktionsgeschwindigkeiten und hohen Gebühren in Zeiten mit hohem Netzwerkverkehr führt. Dies liegt daran, dass jede Transaktion verifiziert und der Blockchain hinzugefügt werden muss, was bei Wahrung der Dezentralisierung Zeit und viele Rechenressourcen beanspruchen kann. Layer 2-Lösungen sind Technologien, die als Nebenschicht auf Blockchains aufbauen und diesem Problem entgegenwirken. „L2s“ verarbeiten Transaktionen ausserhalb der Blockchain und wickeln sie dann regelmässig auf dem zugrunde liegenden Netzwerk ab, wodurch die Überlastung verringert und der Durchsatz des Netzwerks erhöht wird. Verschiedene Skalierungslösungen agieren auf unterschiedlichen Technologien, von denen „zkEVMs“ als heiliger Gral der Layer 2-Plattformen gelten.
Ein datenbasierter Vergleich der zwei ersten zkEVM-Skalierungslösungen auf dem Markt: zkSync Era und Polygon zkEVM.
Ausserdem: Als Finanzakteure unterliegen Krypto-Dienstleister (Virtual Asset Service Providers, VASPs) den Leitlinien der Financial Action Task Force (FATF) – eine internationale Institution, die Standards zur Bekämpfung von Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung für Mitgliedstaaten setzt. Im Zusammenhang mit Krypto-Überweisungen wird VASPs vorgeschrieben, die Identität jeder involvierten Partei bei Transaktionen zu prüfen. Dies gilt auch, wenn ein Transfer auf eine selbstverwahrte (unhosted) Wallet erfolgt. Compliance-Spezialist 21 Analytics bietet eine Übersicht der verschiedenen Verifikationsmethoden, die Krypto-Dienstleister zur Einhaltung der Vorschriften verwenden können.
VASPs können verschiedene Methoden zur Überprüfung des Eigentums einer Wallet anwenden, um die FATF Travel Rule Richtlinien einzuhalten.