Was hat sich diese Woche rund um Blockchain und Kryptowährungen getan? Die relevantesten lokalen und internationalen Geschehnisse sowie ansprechende Hintergrundberichte pointiert und kompakt im Wochenrückblick.
Selektierte Artikel der Woche:
Mitte Juni überraschte BlackRock die Anlegerwelt mit der Einreichung eines Antrags für einen börsengehandelten Bitcoin-Fonds (ETF) auf Spot-Basis. Zuvor hatte die US-Börsenaufsicht (SEC) die Anträge verschiedener Emittenten abgelehnt. Mit dem Einstieg des weltgrössten Vermögensverwalters stiegen die Chancen auf eine Genehmigung jedoch deutlich. Analysten erwarten eine Zulassung bis im Januar 2024. Doch bereits vor dem grünen Licht der SEC hat BlackRock diese Woche den nächsten Krypto-Fonds eingereicht. Mit der zweitgrössten Kryptowährung Ether (ETH) als Basis möchte der Finanzriese ein weiteres Produkt lancieren. Auch hier würde es sich um eine Premiere handeln.
BlackRock geht den ersten Schritt zur Notierung eines Spot-basierten Ether-ETFs bereits vor der Genehmigung ihres Bitcoin-Fonds.
Vor einem Jahr wurde die Kryptowährungsbranche durch den Zusammenbruch der ehemals zweitgrössten Kryptobörse FTX erschüttert. Was zunächst als sichere, regulierte Handelsplattform angepriesen wurde, entpuppte sich als betrügerischer Schwindel. Milliarden von Kundeneinlagen waren unwiederbringlich verloren, wie die anschliessende Insolvenzanmeldung zeigte. Für den vergangenen Monat sass der Gründer und ehemalige CEO Sam Bankman-Fried deshalb vor Gericht. Die Staatsanwaltschaft warf ihm verschiedene Betrugsdelikte vor. Vor einer Woche, nach Abwägung der Argumente beider Seiten, sprachen die Geschworenen Bankman-Fried in allen sieben Anklagepunkten schuldig. Damit drohen dem ex-FTX CEO bis zu 115 Jahre Gefängnis.
Die Geschworenen haben den FTX-Gründer Sam Bankman-Fried in allen sieben Anklagepunkten für schuldig befunden; ihm drohen 115 Jahre Gefängnis.
Trotz dem hochrangigen Betrugsfall hoffen einige ehemalige FTX-Nutzer auf einen Neustart der Börse. Derzeit laufen zwei Initiativen zur Wiederaufnahme des Betriebs. Zum einen will der FTX-Insolvenzverwalter bis Mitte Dezember einen möglichen Neustartplan formulieren. An den Gesprächen beteiligt sind die Kryptowährungsbörse „Bullish“, der Finanzdienstleister „Figure Technologies“ und die Investmentgruppe „Proof Group“. An der anderen Front hat sich eine Koalition ehemaliger Händler zusammengeschlossen. Der Plan der Gruppe sieht einen Neustart als FTX 2.0 vor, der durch die Ausgabe von Firmenanteilen an Gläubiger unterstützt werden soll. Die Mitglieder erhoffen sich dadurch eine vollständige Wiederherstellung aller Kundengelder statt der sofortigen Liquidierung der restlichen Vermögenswerte.
Ein Jahr nach dem FTX-Kollaps bleiben drei potenzielle Käufer zurück, die den Betrieb der Kryptobörse wiederaufnehmen möchten.
Decentralized Finance (DeFi) bezeichnet eine Reihe von Blockchain-basierten Finanzanwendungen und -protokollen, die traditionelle Finanzdienstleistungen nachbilden. Dazu gehören Kreditvergabe, Kreditaufnahme, Handel sowie Renditeerwirtschaftung auf dezentralisierte Weise. Diese Plattformen arbeiten auf öffentlichen Blockchain-Netzwerken wie Ethereum und nutzen Smart Contracts, um Finanztransaktionen ohne Vermittler zu automatisieren. Sowohl für Nutzer als auch traditionelle Bankeninstitute bietet dieser Bereich zahlreiche Chancen. Dr. Benjamin Schellinger, ein Postdoktorand am Blockchain Research Lab, führt in seine sechteilige Artikelserie zur Thematik ein.
Zwischen dem traditionellen Finanzsektor und dem aufstrebenden Bereich von DeFi-Anwendungen bestehen diverse Synergien. Eine Einführung.
Ausserdem: Bitcoin ist mit einer beeindruckenden Rallye von +30 % seit Mitte Oktober auf neue Jahreshöchststände gestiegen. Dieser Preisanstieg wurde zum Teil durch die Erwartungen eines Bitcoin-ETFs und den potenziellen Kapitalzufluss von Finanzriesen wie BlackRock angeheizt. Über die vergangenen Wochen zogen auch die Altcoins nach. Vier der Top 20 Kryptowährungen nach Marktkapitalisierung verzeichneten mehrmals wöchentliche Preisanstiege im zweistelligen Prozentbereich. Die aktuellen „Lieblinge“ des Marktes sind Solana (SOL), Ripple (XRP), Chainlink (LINK) und Cardano (ADA).
Eine komplette Übersicht zum Geschehen des Tages an den (Krypto-)Märkten. Kompakt zusammengefasst im CVJ.CH Marktkommentar.