Die lange angekündigte digitale Staatswährung der chinesischen Zentralbank wird noch in diesem Jahr in den Städten Shenzhen und Suzhou getestet.
Dies liess das chinesische Finanzportal Caijing verlauten. Dem Bericht zufolge wird das bisherige Programm beschleunigt, damit die chinesische Zentralbank die erste Zentralbank sein kann, welche eine digitale Staatswährung (CBDC) anbieten kann.
Libra hat Entwicklungen im Bereich massgeblich getrieben
Die Initiative zu dem Projekt eines digitalen Yuan, ist dem Bericht zu Folge, bereits seit einigen Jahren gestartet. Mit der Ankündigung des Libra Vorhabens hat das Projekt gewaltig an Entwicklungsgeschwindigkeit zugelegt. Diverse hochrangige Personen, welche mit dem Projekt betraut waren, sahen in der Entwicklung von Facebook eine Bedrohung für das internationale Währungssystem und die nationale Währungssouveränität.
Pilotprojekt zur Staatswährung startet mit sieben Unternehmen
Im Rahmen des Pilotprojektes kündigte die Peoples Bank of China an, dass an diesem vier Geschäftsbanken sowie drei Telekommunikationsunternehmen partizipieren werden. Die Banken sollen dabei Angebote für Branchen wie den Verkehr, die Bildung oder den Handel entwickeln. Die Banken sollen innerhalb des Pilotprojektes die digitale Währung im Tausch gegen Renminbi-Reserven erhalten. Die Kundinnen und Kunden können die digitalen Geldbörsen dann bei eben diesen Geschäftsbanken registrieren.
Im Vergleich zum vorherigen Pilotprojekt wird nun der Umgang mit der digitalen Währung ausserhalb des Zentralbank-Systems getestet. So sollen reale Dienstleistungsszenarien, wie öffentliche Verkehrsmittel, Bildung und medizinische Behandlung, in den digitalen Kreislauf eingebunden werden.
Zudem soll eine Einlagesicherung und eine Pflicht zur Annahme des neuen Zahlungsmittels eingeführt werden. China möchte mit dem beschleunigten Testverfahren den Einfluss fremder und unabhängigen Krypto-Währungen dämpfen und gleichzeitig die Kontrolle durch eigene Überwachungsmöglichkeiten erweitern.
Auch Frankreich plant einen Test für einen digitalen Euro
Wie die französische Nachrichtenseite Les Echos berichtete, plant auch die Zentralbank von Frankreich noch im Jahr 2020 einen eigenen digitalen Euro zu testen. Dem Bericht zufolge soll sich das Pilotprojekt für den digitalen Euro nur an private Finanzinstitute richten. Einzelhandelszahlungen von Privatleuten sind dabei nicht vorgesehen. François Villeroy de Galhau, der Gouverneur der Bank von Frankreich erklärte, dass eine digitale Währung für Privatkunden "einer besonderen Überwachung" bedürfe. Die Bank von Frankreich hat diesen Bericht mittlerweile auch über Twitter bestätigt.