Seit Mitte Januar handeln in den USA die ersten Spot-basierten Bitcoin-ETFs. Bisher verzeichneten die Produkte enormes Interesse mit über 7.3 Mrd. USD an Zuflüssen. Neu möchte der Investment Banking-Gigant Morgan Stanley die Vehikel in zwölf seiner Fonds mit einer Gewichtung von bis zu 25% beimischen.
Morgan Stanley ist als global systemrelevante Bank eines der einflussreichsten Finanzhäuser der Welt. Bereits im März 2021 stellte die Investmentbank ihren Kunden aufgrund hoher Nachfrage Investitionen in drei indirekte Krypto-Fonds zur Verfügung. Jetzt möchte Morgan Stanley den Portfolios echte Bitcoin beimischen, wie eine Einreichung bei der US-Börsenaufsicht SEC enthüllt.
Bitcoin-Exposure für über 12 Mrd. USD an verwaltetem Vermögen
Konkret bat die Grossbank um die Erlaubnis für Bitcoin-Investitionen bei zwölf Anlagefonds. Insgesamt verwalten die Fonds 12.13 Milliarden US-Dollar an Vermögenswerten, wie Recherchen von CVJ.CH ergaben. Den Grossteil machen die US "Advantage" und "Growth" Fonds mit 4.5 Mrd. USD respektive 3.4 Mrd. USD an Vermögen aus. Aber auch das internationale "Advantage" Portfolio soll einen Teil der 3.3 Mrd. USD in Bitcoin investieren.
Aufgrund der rechtlichen Struktur der Fonds gilt eine Höchstallokation von 25%. Dies setzt die absolute Maximalgrenze fest, wobei Morgan Stanley wohl eher im einstelligen Prozentbereich in Bitcoin investieren wird. Investitionen sollen über Bitcoin-Futures oder -ETFs getätigt werden. Die Umsetzung übernimmt eine Tochterfirma in den Kaimaninseln.
"Der Fonds kann indirekt über Futures mit Barausgleich oder indirekt über Anlagen in gepoolte Anlagevehikel und börsengehandelte Produkte, die in Bitcoin investieren ("Bitcoin-ETFs") [...] ein Engagement in Bitcoin eingehen. [...] Obwohl der Fonds nicht direkt in Bitcoin investiert, sind die indirekten Anlagen des Fonds in Bitcoins Risiken ausgesetzt, die mit dem Bitcoin-Preis verbunden sind, der zahlreichen Faktoren und Risiken unterliegt." - Morgan Stanley-Einreichung bei der SEC
Appetit der Wall Street bleibt ungebrochen
Morgan Stanley ist bei weitem nicht die einzige globale Grossbank, die ihren Kunden eine Exponierung gegenüber Bitcoin anbieten möchte. In den sieben Wochen seit Genehmigung verzeichneten die neuen Bitcoin-ETFs trotz Milliardenrücknahmen der insolventen Kryptofirmen FTX, Genesis und Celsius 7.35 Mrd. USD an Nettozuflüssen. BlackRocks IBIT erreichte in Rekordgeschwindigkeit die 10 Mrd. USD an verwaltetem Vermögen. Auch Fidelitys FBTC knackt bald die 5 Milliarden.
Einerseits werden die ETF-Anbieter selbst ihren Kunden Allokationen in Bitcoin vorschlagen. Das enorme Volumen der Produkte - vergangenen Mittwoch waren es 7.6 Mrd. USD - bringt Broker jetzt in Zugzwang. Noch sind viele Anlageberater bei Bankgiganten gar nicht in der Lage, Kunden ein Engagement in Kryptowährungen anzubieten. Morgan Stanley geht jetzt den ersten Schritt, weitere Finanzriesen dürften folgen.