Morgan Stanley hat seinen Vermögensberatern grünes Licht gegeben, Bitcoin Exchange-Traded Funds (ETFs) an vermögende Kunden anzubieten. Der Schritt ist ein deutliches Zeichen für die Anerkennung der neuen Anlageklasse. Es signalisiert die zunehmende Akzeptanz von Kryptowährungen im etablierten Finanzwesen.
Morgan Stanley hat angekündigt, dass seine Finanzberater bestimmten Kunden den Handel mit Bitcoin-Exchange-Traded Funds (ETFs) ermöglichen werden. Die multinationale Investmentbank, die in über 41 Ländern vertreten ist und mehr als 75'000 Mitarbeiter beschäftigt, verwaltet gemäss dem Geschäftsbericht 2023 rund 1.5 Billionen USD. Bisher hat der Wall-Street-Gigant, der zu den fünf grössten Investmentbanken in den USA zählt, Bitcoin-Produkte nur auf ausdrücklichen Wunsch der Kunden gekauft. Die Aufnahme ausgewählter Bitcoin-ETFs in die Vertriebskanäle dürfte die Berücksichtigung in Portfolios zukünftig erheblich steigern.
Bitcoin auf dem Weg zu einem anerkannten Anlageprodukt
Morgan Stanley ist der erste grosse Wall-Street-Vermögensverwalter, der BTC-ETFs seinen Kunden anbietet. Bisher kamen die meisten Zuflüsse in Krypto-ETFs von Hedgefonds und Vermögensverwaltern. Die Entscheidung spiegelt das wachsende Interesse und die Nachfrage nach digitalen Vermögenswerten bei vermögenden Privatpersonen wider. Im ersten Quartal dieses Jahres enthüllten eingereichte Dokumente an die SEC, dass Morgan Stanley über 269 Millionen US-Dollar des Grayscale BTC ETFs (GBTC) hielt. Seitdem hat GBTC stetig an AUM (Assets Under Management) verloren. Ein Hauptgrund sind die deutlich höheren Gebühren im Vergleich zur Konkurrenz. Die Bitcoin-ETFs erfreuten sich seit ihrer Einführung im Januar an Nettozuflüssen von über 16 Milliarden USD.
Die Entscheidung von Morgan Stanley, aktiv Bitcoin-ETFs anzubieten, wird zusätzliche Zuflüsse in die BTC Fonds bringen. Der jüngste Abwärtstrend auf dem Kryptomarkt, bietet nun den 15'000 Vermögensberatern unter dem Dach von Morgan Stanley die Möglichkeit, in die Anlageklasse der digitalen Vermögenswerte einzusteigen.
Welche Institution kommt als nächstes?
Morgan Stanleys Entscheidung, Bitcoin-ETF-Produkte aktiv an Kunden zu vermarkten, ist ein weiteres Zeichen für die weltweite Mainstream-Akzeptanz von Bitcoin und digitalen Vermögenswerten im Allgemeinen. Während einige Schweizer Banken, wie beispielsweise die Zuger Kantonalbank, seit 2023 Kryptowährungsinvestitionen anbieten, kann davon ausgegangen werden, dass weltweit weitere Banken digitale Vermögenswerte in ihre Portfolios aufnehmen.
Bitcoin hat in der Vergangenheit starke Kritik aus dem traditionellen Finanzsektor geerntet. Unter anderem prominenten Investoren wie Warren Buffett, Charlie Munger und dem CEO von JPMorgan Chase, Jamie Dimon, äusserten sich kritisch. Doch mit der Einführung und dem Erfolg der US-ETFs erkennen immer mehr Finanzinstitutionen die Vorzüge von Bitcoin im Portfolio-Kontext. Es scheint nur eine Frage der Zeit zu sein, bis Bitcoin als ein geläufiges Anlagevehikel von Finanzinstituten angeboten wird. Das politische Umfeld, insbesondere in den USA, hat sich verschoben, auch aufgrund der pro-Krypto-Haltung von Donald Trump. Diese Entwicklungen dürften die allgemeine Akzeptanz und das Interesse der Kunden positiv beeinflussen.