Der Softwarehersteller MicroStrategy nimmt seit 2020 aggressiv Kapital auf, um in Bitcoin zu investieren. Über die vergangenen Wochen erwarb das Unternehmen weitere 18'300 Bitcoin (BTC) für rund 1.11 Milliarden USD. Mittlerweile besitzt Michael Saylors Firma über 1% des gesamten Bitcoin-Angebots.
Im August 2020 kündigte MicroStrategy an, 21'454 Bitcoins für 250 Millionen USD im Rahmen ihrer neuen Anlagestrategie erworben zu haben. Nach der Erwägung verschiedener Vermögenswerte sei das Unternehmen zu dem Schluss gekommen, dass es sich bei Bitcoin um die beste langfristige Investition handeln würde. Seither hat sich der Softwarehersteller in einen Quasi-Hedgefonds entwickelt. Das Kerngeschäft bleibt zwar Business Intelligence, doch das gesamte Firmenkapital - inklusive Milliarden an Fremdfinanzierung - steckt MicroStrategy in Bitcoin.
Grösste Investition seit 2021
MicroStrategy kaufte die jüngste Tranche an Bitcoin zwischen dem 6. August und dem 12. September, wie aus einem Antrag bei der US-Wertpapieraufsicht (SEC) hervorgeht. Zu einem durchschnittlichen Preis von 60'600 USD erwarb das Unternehmen weitere 18'300 Bitcoin. Dabei handelt es sich um die grösste Investition seit Februar 2021. MicroStrategy besitzt jetzt rund 244'800 Bitcoin im Wert von rund 14 Milliarden US-Dollar. Bei einem Gesamtangebot von 21 Millionen hält die Firma 1.16% aller Münzen, die jemals existieren werden.
Der Softwarehersteller hat seine Bitcoin zu einem Gesamtkaufpreis von ca. 9.45 Milliarden USD und einem durchschnittlichen Kaufpreis von ca. 38'585 USD erworben, heisst es in der Einreichung. Damit sitzt MicroStrategy auf einem unrealisierten Gewinn von 4.5 Milliarden USD. Profite wird die Firma wohl kaum realisieren. Der Gründer und geschäftsführende Vorsitzende Michael Saylor setzt seit einigen Jahren voll und ganz auf Bitcoin.
MicroStrategy: ein Quasi-Hedgefonds
Wie bei vergangenen Investitionen nahm MicroStrategy weiteres Fremdkapital auf. Zur Finanzierung der jüngsten Zukäufe wurden Erlöse aus der Emission und dem Verkauf von Stammaktien verwendet. MicroStrategy führte im August ausserdem einen Aktiensplit im Verhältnis 1:10 durch, um die Aktien für Investoren und Mitarbeiter leichter zugänglich zu machen.
Bisher zahlt sich die Strategie aus. Durch die gehebelte Bitcoin-Strategie verdoppelte MicroStrategy dieses Jahr seinen Aktienpreis. Bitcoin legte in derselben Zeitperiode nur um 40% zu. Anteile der Firma sind selbst im Portfolio der Schweizerischen Nationalbank (SNB) zu finden.