MicroStrategy möchte Convertible Notes im Wert von 550 Millionen USD ausgeben, um ihre Investition in Bitcoin aufstocken zu können. Die Business Intelligence Firma ist bereits im Besitz von 40,824 Bitcoins, was ungefähr 750 Millionen USD entspricht.
MicroStrategy ist ein börsennotiertes Unternehmen (NASDAQ:MSTR) in der Business Intelligence Branche. Mitte August zog es erstmals Aufmerksamkeit auf sich, nachdem die Firma bekannt gab, einen Teil ihrer liquiden Mittel im Umfang von 250 Millionen USD in Bitcoin alloziert zu haben. Einer Presseerklärung dieser Woche war nun zu entnehmen, dass MicroStrategy beabsichtigt, Senior Convertible Notes im Umfang von $400 Mio. auszugeben - mit dem alleinigen Zweck zum Erwerb weiterer Bitcoins. Nach Ausübung einer Aufstockungsoption, wurde sogar eine Kapitalaufnahme im Umfang von $550 Millionen durch die Convertible Notes bekannt gegeben.
Wird der Nettoerlös aus dem Verkauf der Anleihen in Übereinstimmung mit den firmeninternen Richtlinien vollumfänglich in Bitcoin investiert, würde die Firma Bitcoins im Wert von mehr als 1. Mrd. Dollar halten.
Bitcoin als "digitales Gold"
Laut CEO Michael J. Saylor wurde der Entscheid von verschiedenen Risikofaktoren beeinflusst, die das wirtschaftliche Umfeld gefährden könnten. Dazu gehören unter anderem die COVID-19-Krise, beispiellose Stimulus-Massnahmen durch Quantitative Easing (QE) und globale politische sowie wirtschaftliche Unsicherheiten. Die aktuelle Ankündigung unterstreicht Saylors Überzeugung erneut.
„Wir glauben, dass diese und andere Faktoren zusammen einen erheblichen Wertverlust von Fiat-Währungen und vieler anderer konventioneller Anlageformen, einschliesslich vieler Vermögenswerte, die traditionell als Teil der Finanzverwaltung von Unternehmen gehalten werden, zu befürchten sind. Bitcoin ist digitales Gold – härter, stärker, schneller, und klüger als jedes vorherige Geldmittel.“ – Michael J. Saylor, CEO MicroStrategy
MicroStrategy's Strategie
CEO und Gründer von Micro Strategy outete sich dieses Jahr bereits mehrmals als Bitcoin Enthusiast und sorgt mit medialen Statements u.a. über Twitter immer wieder für Aufsehen. Den aktuellsten Bitcoin-Kauf kündigte Michael Saylor letzte Woche bei einem Durchschnittspreis von ca. $19'500 an.
MicroStrategy has purchased approximately 2,574 bitcoins for $50.0 million in cash in accordance with its Treasury Reserve Policy, at an average price of approximately $19,427 per bitcoin. We now hold approximately 40,824 bitcoins.https://t.co/nwZcM9zAXZ
— Michael Saylor⚡️ (@saylor) December 4, 2020
Die Investition in die grösste Kryptowährung soll gemäss Saylor nicht nur eine Absicherung gegen Inflation bieten, sondern besitze auch das Potenzial, eine höhere Rendite zu erzielen als traditionelle Vermögenswerte. MicroStrategy sieht eine grosse Zukunft für Bitcoin, solange weiterer technologischer Fortschritt erlangt wird, sich die Adoption ausweitet und der Netzwerkeffekt weiter steigt.
Die aggressive Bitcoin Acquisationsstrategie ist für ein Unternehmen durchaus bemerkenswert. Obwohl weiteren Unternehmen Gefallen an Bitcoin finden dürften, ist die Strategie von Michael Saylor beachtlich. Die angestrebte Bitcoin Investitionssumme würde einen beträchtlichen Teil der aktuellen Microstrategy Marktkapitalisierung von aktuell gut 2.7 Mrd. USD betragen.
Nicht allen gefällt die intensive Akquisitionsstrategie. Analysten der Citibank reagierten bereits auf den neuesten Coup von Saylor. Wegen seines "unverhältnismäßigen" Schwerpunktes auf Bitcoin stuften sie die Aktien des Unternehmens von halten auf verkaufen herunter.