Der Zusammenbruch des Terra-Ökosystems hat den gesamten Kryptomarkt erschüttert und viele Anleger haben grosse Summen verloren. Nun wird die Staatsanwaltschaft des südlichen Bezirks von Seoul in Korea versuchen, Anklage gegen den Terra-Gründer Do Kwon zu erheben.
Nachdem die Bindung des USTs an den Dollar verloren ging, brach das gesamte Ökosystem von Terra zusammen und über 60 Milliarden Dollar an Kapital wurden vernichtet. Die koreanische Staatsanwaltschaft prüft nun, ob sie den Gründer von Terraform Labs, Do Kwon, wegen des Betreibens eines Ponzi-Schemas anklagen können. Nach dem italienischen Betrüger Charles Ponzi benannt, belohnt ein Ponzi-Schema bestehende oder frühe Investoren mit Geldern, die von neuen Investoren gezahlt werden. Wenn die Gelder der neuen Investoren aufgebraucht sind, bricht das Projekt zusammen.
Klagen gegen Terra nehmen ihren Lauf
Letzte Woche schlossen sich fünf koreanische Investoren zusammen und reichten bei der Anwaltskanzlei LKB & Partners eine Sammelklage gegen Kwon und den Mitbegründer Shin Hyun-Seong ein. In der Klage wird behauptet, dass Terraform Labs die Anleger nicht über die Schwächen des algorithmischen Stablecoins Terra (UST) aufgeklärt hat, was zu Verlusten von 1.1 Mio. USD für die Anleger führte. Sechs Anwälte der LKB-Teams für Kapitalmarktrecht und geistiges Eigentum reichten ausserdem eine einstweilige Verfügung zur Beschlagnahme von Eigentum gegen Kwon ein.
Einige Mitarbeiter von LKB haben ebenfalls Geld verloren, als UST Anfang des Monats seine Dollarbindung verlor, was Schockwellen durch die Branche sandte. Auch das Rechtsteam von Terraform hat nach dem UST-Absturz gekündigt, und alle rechtlichen Angelegenheiten des Unternehmens werden nun von externen Anwälten bearbeitet.
Institutionelle Anleger kritisieren, dass sie Terra Glaubwürdigkeit verleihen
Der 30-jährige Stanford-Absolvent Kwon, der zuvor als Software-Ingenieur bei Microsoft und Apple tätig war, begann 2018, Investoren die Kryptowährung LUNA anzubieten. Zu den ersten Geldgebern des Projekts gehörten Pantera Capital, Galaxy Digital und Lightspeed Venture Partners.
Paul Veradittakit, ein Investor bei Pantera, räumte allerdings ein, dass sowohl viele Kleinanleger als auch institutionelle Investoren viel Geld verloren haben. Kathleen Breitman, eine der Gründerinnen der Tezos-Blockchain, behauptete, dass institutionelle Investitionen in Terraform Labs ein falsches Sicherheitsgefühl für Menschen vermittelten.
"Eine Reihe von Leuten wollten ihren Ruf aufs Spiel setzen, um schnelles Geld zu verdienen. Jetzt versuchen sie, Menschen zu beschwichtigen, die ihre gesamten Ersparnisse unter ihren Füssen wegrutschen sahen. Dafür gibt es keine Verteidigung." - Kathleen Breitman