Die jüngeren Generationen setzen gemäss einer repräsentativen Umfrage der Migros Bank vermehrt auf Krypto-Währungen statt auf physisches Gold.
Rund 7 Prozent der 18- bis 55-jährigen Schweizer Bevölkerung haben Geld in Bitcoin oder in anderen Krypto-Währungen angelegt. Das sind mehr, als in physisches Gold investiert haben. Bei den über 55-Jährigen liegt dagegen die Präferenz eindeutig beim Edelmetall. Das geht aus einer repräsentativem Umfrage der Migros Bank hervor, welche im Oktober 2019 durch das Marktforschungsinstitut Intervista im Auftrag der Migros Bank durchgeführt wurde. Die Befragung erfolgte online bei 1500 Personen ab Alter 18 aus der Deutschschweiz, der Romandie und dem Tessin.
Krypto-Währungen bei jüngeren Generationen beliebter als physisches Gold
Krypto-Währungen sind bei den jüngeren Generationen beliebter als physisches Gold in Form von Barren und Münzen. So haben über 7 Prozent der 18- bis 29-Jährigen in Bitcoin oder in andere Krypto-Währungen investiert, während es bei physischem Gold nur 5 Prozent sind. In der Altersgruppe der 30- bis 55-Jährigen haben ebenfalls mehr als 7 Prozent ein Teil ihres Geldes in Krypto-Währungen angelegt; der Anteil mit Investments in physischem Gold beträgt 6 Prozent. Bei den über 55-Jährigen liegt die Präferenz dagegen klar bei Gold: In Barren oder Münzen sind 5 Prozent der Befragten investiert, in Krypto-Währungen weniger als 1 Prozent. Über alle Altersgruppen hinweg sind knapp 5 Prozent der Schweizer Bevölkerung ab 18 Jahren in Krypto-Währungen engagiert – bei physischem Gold sind es ebenfalls gut 5 Prozent.
Wer in Krypto-Währungen anlegt, begnügt sich in einem Drittel der Fälle mit Beträgen unter 1000 Franken. Ein Fünftel investiert zwischen 1000 und knapp 2000 Franken. Gut 10 Prozent legen zwischen 2000 und knapp 5000 Franken an und immerhin jeder Dritte engagiert sich mit mindestens 5000 Franken.
Häufige Gründe gegen Bitcoin-Anlagen: Fehlendes Verständnis und Angst vor Verlusten
Von denen, die noch nie in Krypto-Währungen engagiert waren, können sich 15 Prozent sehr gut oder eher vorstellen, in Zukunft in Krypto-Währungen zu investieren. Je jünger, desto grösser ist dieser Anteil – bei den 18- bis 29-jährigen liegt er bei 27 Prozent. Ebenfalls grösser ist die Bereitschaft bei Männern: Über alle Altersgruppen hinweg können sich 20 Prozent der Männer sehr gut oder eher ein erstmaliges Engagement in Krypto-Währungen vorstellen; bei den Frauen sind es nur 12 Prozent.
Über alle Altersgruppen hinweg erklären 6 Prozent der Befragten, dass Krypto-Währungen für sie als Spar- und Anlageform wichtiger werden. Bei den 18- bis 29-Jährigen sind es sogar 13 Prozent.
Gründe für Vorbehalte gegenüber Krypto-Währungen
Was sind andererseits die Gründe, weshalb nicht in Krypto-Währungen investiert wird? Mit Abstand am häufigsten genannt werden fehlendes Verständnis und Angst vor Verlusten (33 Prozent bzw. 30 Prozent der Nennungen, siehe Grafik). Deutlich abgeschlagen folgen mangelndes Vertrauen, Instabilität und Angst vor Hacking (je 8 Prozent) sowie die Ansicht, dass Krypto-Währungen keinen realen Gegenwert verkörpern (7 Prozent).
Millennials nicht nur in der Schweiz offener gegenüber Krypto-Währungen
Millennials sind auch in anderen Ländern deutlich offener gegenüber digitalen Assets. Beispielsweise ein Viertel der amerikanischen Millennials, die zwischen 24 und 38 Jahren alt sind und 100.000 Dollar an individuellem oder gemeinsamen Einkommen verdienen, halten und verwenden Krypto-Währungen.
Die sogenannten „Millennials“ sollen in den kommenden Jahrzehnten die wohlhabendste Generation der Geschichte werden. Banken könnte dies Grund zur Sorge bereiten, da die jüngeren Generationen einen Wandel zu unkonventionellen Bankgeschäften bevorzugen.