JPMorgan bietet als erste grosse US-Bank all seinen Vermögensverwaltungskunden Zugang zu Krypto-Fonds. Die Bank erteilte ihren Finanzberatern grünes Licht und beginnt mit fünf Finanzprodukten.
US-Finanzdienstleister JPMorgan hat ihren Finanzberatern grünes Licht erteilt, per sofort fünf Kryptowährungs-Produkte anzubieten, berichtet Business Insider. Die neue Möglichkeit steht nun allen Kunden offen, welche eine Anlageberatung suchen. Das betrifft die selbstverwaltenden Kunden in der provisionsfreien Chase Handels-App, die Masse an wohlhabenden Kunden, die ihr Vermögen von JPMorgan Advisors verwalten lassen, sowie die institutionelle Kundschaft mit dem Full-Service-Paket.
Meinungsänderung der Bank
Der Schritt markiert einen Meilenstein für die Grossbank. Noch im Jahr 2017 drohte CEO Jamie Dimon Mitarbeiter mit der Entlassung, wenn sie digitale Vermögenswerte handelten. Schliesslich sei Bitcoin ein "Betrug" und vergleichar mit der Tulpen-Manie. Während Dimon seitdem seine Haltung gegenüber Krypto-Assets angepasst hat, ist er immer noch kein Befürworter der Anlageklasse. Trotzdem möchte er seinen Kunden Investitionen in Kryptowährunugen nicht vorenthalten, die starke Nachfrage konnte JPMorgan bereits im Dezember erkennen.
JPMorgan's Asset und Wealth Management Chef Mary Callahan Erdoes sagte Bloomberg, dass viele der Bankkunden Kryptowährungen als eine Anlageklasse sehen und in sie investieren wollen. Die Berater können jedoch keine "unaufgeforderten" Krypto-Transaktionen ausführen. Sie dürfen die Produkte nicht empfehlen, nur im Namen einer Kundenanfrage kaufen oder verkaufen. Die freigegebenen Fonds umfassen Grayscale's Bitcoin Trust, Bitcoin Cash Trust, Ethereum Trust, und Ethereum Classic Vehikel, sowie Osprey Funds' Bitcoin Trust.
Exklusives Angebot der Grossbank
Die US-amerikanische Grossbank erkennt schon eine Weile ein erhöhtes institutionelles Interesse und attestiert der Assetklasse Langlebigkeit. So hat JPMorgan schon im April angekündigt, dass sie im Sommer einen aktiv verwalteten Bitcoin-Fonds für private Vermögenskunden einführen möchten. Zudem haben sie ein neues Blockchain-Unternehmen gegründet, das sich auf den globalen Zahlungsverkehr und Transaktionen zwischen Banken konzentriert.
Rivalisierende Banken wie Goldman Sachs, Morgan Stanley und Bank of America geben ihren Privatkunden keinen direkten Zugang zu Krypto-Produkten. In den meisten Fällen sind Investitionen nur für vermögende Kunden - bei Morgan Stanley ab $2 Millionen in Assets - möglich. Auch Goldman Sachs begann kürzlich den Handel mit Krypto-Futures anzubieten, jedoch nur für institutionelle Kunden und Hedgefonds.