Eine der unbekannteren Krypto-Börsen Japans, DMM Bitcoin, verlor vergangene Woche durch einen Hack 4'500 Bitcoin im Wert von über 300 Millionen US-Dollar. Seit dem FTX-Hack im November 2022 handelt es sich hierbei um den grössten Angriff auf ein Krypto-Unternehmen.
In einem japanischen Blogbeitrag teilte DMM Bitcoin die Auswirkungen des Hacks mit der Öffentlichkeit. Die Börse beschrieb den Vorfall als "unauthorisiertes Leck" von 4'500 Bitcoin (BTC). DMM Bitcoin habe bereits Massnahmen ergriffen, um weitere unerlaubte Abflüsse zu verhindern. Weitere Einzelheiten des Vorfalls wollte die Börse nicht teilen. Kunden werde allerdings der Gesamtbetrag garantiert.
Ein weiterer Börsen-Hack in Japan
Kurz vor der Veröffentlichung des Blogbeitrags schränkte die Börse Spot-Kaufaufträge ein und fügte eine Nachricht hinzu, dass Abhebungen in japanischen Yen mehr Zeit als üblich in Anspruch nehmen könnten. Ob ein Aussenstehender an dem Hack beteiligt war, offenbarte DMM Bitcoin bisher nicht. Die japanische Finanzaufsichtsbehörde (Financial Services Agency, FSA) untersucht den Vorfall ebenfalls. Mit der Hilfe anderer Unternehmen der Gruppe werde die Börse alle verlorenen Bitcoin ersetzen.
Der letzte Angriff auf eine japanische Krypto-Börse in diesem Ausmass fand 2018 statt. Damals erlitt "Coincheck" einen Hack von 530 Millionen US-Dollar. Aber auch Mt. Gox, einer der bekanntesten Börsenhacks in der Geschichte Bitcoins, war in Japan ansässig. Der DMM Bitcoin Vorfall nimmt damit die dritte Stelle nach verlorenen Geldern einer japanischen Börse ein. Global kann der Hack als achtgrösster Krypto-Diebstahl aller Zeiten beschrieben werden - zumindest nach Wert der Gelder zum Zeitpunkt des Vorfalls.
Not your Keys not your Coins
Jeder Hack einer Krypto-Börse sollte den Grundsatz "Not your Keys, not your Coins" in Erinnerung rufen. Gerade im Jahr 2022 meldeten zahlreiche zentralisierte Dienstleister Konkurs an. Kombiniert verloren Kunden von FTX, Celsius, BlockFi & Co. über 10 Milliarden US-Dollar. Wie die CVJ.CH-Redaktion bereits damals ausführte, kommt der Komfort zentralisierter Dienstleister eben mit zusätzlichen Risiken. Der Einstieg traditioneller Hausbanken in der Schweiz vermindert diese Risiken.
Wer die Verantwortung der Eigenverwahrung trotzdem auf sich nehmen möchte, kann sich nächste Woche in das erste CVJ.CH Webinar mit Rino Borini zum Aufsetzen eines Bitcoin-Wallets einwählen.