Das DeFi Projekt Compound Finance, konnte gerade 25 Millionen Dollar in einer "Serie A Runde" einsammeln. Damit wurde vorläufig eine der grössten Risikokapital Investitionen im Bereich der dezentralen Finanzierung (DeFi) abgeschlossen.
DeFi - Kreditnehmer und Kreditgeber werden direkt vermittelt
Das Unternehmen aus San Francisco, das kürzlich eine 25 Millionen Dollar Serie A-Runde von der Risikokapitalgesellschaft Andreessen Horowitz eingeworben hat, setzt auf Software und so genannte Smart Contracts, um Krypto-Kreditnehmer und Kreditgeber zusammenzubringen. Die Plattform, welche auf einem Open-Source Protokoll basiert, bietet Nutzern die Möglichkeit, besicherte Kredite in Form von Token aufzunehmen.
Die Funktionsweise von DeFi Projekten wie Compound ist, das Kreditgeber Kapital in Form von sogenannten Stablecoins bereitstellen, die an den Wert des US-Dollar gebunden sind. Auf der anderen Seite nehmen Kreditnehmer "Stablecoin"-Kredite auf, indem sie Sicherheiten in Form von Ethereum (Marktgewichtet die zweitgrösste Krypto-Währung nach Bitcoin), oder eine andere digitale Währung als Sicherheit bereitstellen.
Der Gründer der Plattform Compound, Robert Leshner, fasste in einem Interview gegenüber Fortune.com das DeFi Geschäftsfeld folgendermassen zusammen:
"Compound ist ein Kreditprotokoll, das jedem auf der Welt offen steht, das Banken disintermediiert und es jedem ermöglicht, Zinsen auf seinem geliehenen Geld zu verdienen. Der Prozess ist weder mit Papierkram noch mit Vermittlern verbunden, da die gesamte Kreditvergabe durch die Bedingungen der Software von Compound bestimmt wird."
Kreditnehmer setzen sich aus Startups und Hedgefunds zusammen
Laut Leshner gibt es zwei primäre Gruppen von Kreditnehmern. Die ersten sind die zahlreichen Kryptowährungs-Unternehmen, die zehn oder hundert Millionen Dollar in Ethereum gesammelt haben und es als Sicherheit verwenden, um Geld für Gehälter und andere Betriebskosten zu leihen. Die zweite Gruppe sind gemäss Leshner, Händler und Krypto-Hedgefonds welche gehebelte, kurzfristige Investitionen tätigen wollen.
Integration in bestehende Dienste wie Krypto Börsen vorgesehen
Leshner plant, dass Krypto-Börsen wie Coinbase oder andere, zukünftig mit dem Protokoll arbeiten können. Compound soll zukünftig möglichst häufig in bestehende Dienste integriert werden. Das kann laut dem CEO mit Börsen, Wallets oder bei Brokern geschehen. Diese könnten als «Schnittstelle» des Protokolls dienen. Das 12-köpfige Team konzentriert sich aber vorerst darauf, eine geeignete Infrastruktur aufzubauen und ein einzigartiges Geschäftsmodell zu entwickeln. Oberstes Ziel sei es, etwas nachhaltiges aufzubauen.