Was hat sich diese Woche rund um Blockchain und Kryptowährungen getan? Die relevantesten lokalen und internationalen Geschehnisse sowie ansprechende Hintergrundberichte pointiert und kompakt im Wochenrückblick.
Selektierte Artikel der Woche:
Das vom Geschäftsmann Michael Saylor im Jahr 1989 gegründete Unternehmen MicroStrategy heisst nun schlicht Strategy. Aber auch unter diesem neuen Markennamen hat sich eines nicht geändert: Der massive Erwerb von Bitcoin. Strategy verfolgt einen einzigartigen Ansatz, indem es grosse Mengen an Bitcoin aufkauft und dafür eine Mischung aus Eigen- und Fremdkapital nutzt. Aktuell besitzt das Unternehmen 528’185 BTC – das entspricht bereits etwa 2.5 Prozent (!) des maximal verfügbaren Bitcoin-Angebots. Mit einem Gesamtwert von ca. 43 Milliarden US-Dollar bei einem Bitcoin-Kurs von 81’000 US-Dollar ist Strategy der mit Abstand grösste Unternehmenshalter von Bitcoin. Trotz der Fremdfinanzierung gewisser Käufe ist Saylors Strategie jedoch weniger riskant, als einige denken. Eine vollständige Liquidation zur Rückzahlung aller Schulden würde das Abfallen des Bitcoin-Preises auf ca. 20’143 US-Dollar erfordern – ein drastischer Rückgang gegenüber den aktuellen Preisen. Und die ersten Rückzahlungen müssen erst ab 2027 stattfinden.
Michael Saylors Unternehmen Strategy (ehemals MicroStrategy) akquiriert aggressiv Bitcoin – wann wird der Plan zu einem systemischen Risiko?
Gerüchte um Zuger Krypto-Bank
Die AMINA Bank (ehemals SEBA Bank) durfte sich neben der Sygnum ab 2019 als erstes Finanzinstitut der Schweiz eine „Krypto-Bank“ nennen. Sechs Jahre später soll die AMINA bei einem neuen Besitzer landen, berichtete das Zürcher Finanzportal „Inside Paradeplatz“ mit Verweis auf zwei Insider. Die Krypto-Bank würde „zum Spottpreis“ verkauft – interessiert seien unter anderem Parteien aus China. Allerdings blockiere die Finanzmarktaufsicht (FINMA), was der AMINA zum Verhängnis werden könne. Eine Investigation von CVJ.CH ergab, dass zwar Gespräche über zusätzliche Investoren stattfinden. Eine Übernahme der AMINA ist zum aktuellen Zeitpunkt aber unwahrscheinlich. Die Gespräche drehen sich lediglich um die Aufnahme weiterer Investoren. Einwände der FINMA sind bisher keine bekannt. Auch steht die Bank nicht am Abgrund. Im dritten und vierten Quartal 2024 soll die AMINA bereits profitabel gewesen sein.
Sechs Jahre nach Gründung brodelt kursieren Gerüchte über eine potenzielle Übernahme der AMINA, um die Zuger Krypto-Bank zu retten.
Memecoin an der SIX
Dogecoin wurde 2013 ursprünglich als humorvolle Alternative zu Bitcoin entwickelt und hat sich inzwischen zu einer der bekanntesten und am weitesten verbreiteten Kryptowährungen weltweit etabliert. Mit schnellen Transaktionen, niedrigen Gebühren und wachsender Akzeptanz von Händlern und Unternehmen wie Microsoft und AMC Theatres spielt Dogecoin heute eine Rolle im globalen Zahlungsverkehr. Neben seinen technischen Eigenschaften zeichnet sich Dogecoin durch seine sozial engagierte Community aus. Das Projekt war die erste und erfolgreichste Witzwährung – auch bekannt als Memecoin. Dank einer Zusammenarbeit des House of Doge, dem Unternehmenszweig der Dogecoin Foundation, und dem Schweizer ETP-Anbieter 21Shares wird der Memecoin jetzt in ein traditionelles Finanzprodukt verpackt.
Der führende Schweizer Krypto-ETP-Anbieter 21Shares geht mit einem Dogecoin ETP (DOGE) an die SIX Swiss Exchange.
Optionen auf Ethereum-ETFs
Optionskontrakte ermöglichen es Investoren, den zugrunde liegenden Vermögenswert zu einem vorher festgelegten Preis zu kaufen oder zu verkaufen. Dies erlaubt sowohl Hedging-Strategien gegen Kursschwankungen als auch spekulative Positionierungen. Gerade in der traditionellen Finanzwelt verzeichnen Optionen oft ein höheres Handelsvolumen als die in der Krypto-Branche beliebten Terminkontrakte. Neu erhalten US-Anleger Zugang zu Optionen auf die Spot-Ethereum-ETFs, die seit etwas über einem halben Jahr handelbar sind.Die SEC genehmigt Optionen auf Ethereum-Spot-ETFs – neues Instrument für Profis und bedeutender Schritt zur institutionellen Krypto-Adoption
Märkte bleiben volatil
Ausserdem: Über das vergangene Wochenende versetzte Trumps Rundumschlag mit Zöllen die globalen Märkte in Chaos. Länder verzeichnen ihre schärfsten Korrekturen seit der Finanzkrise 2008 und Broker setzen den Handel aus. Bitcoin und die Krypto-Märkte bleiben in dieser Risk-Off-Phase nicht verschont. Die grösste Kryptowährung nach Marktkapitalisierung handelte kurzzeitig unter 80’000 USD, während viele der Altcoins -50% von ihren Höchstständen entfernt sind. Mittlerweile hat sich der Markt etwas beruhigt und eine Konsolidierungsphase eingeleitet.
Trumps Rundumschlag mit Zöllen versetzt die globalen Märkte in Chaos, was auch zu einem Bitcoin-Einbruch führte.