Was hat sich diese Woche rund um Blockchain und Kryptowährungen getan? Die relevantesten lokalen und internationalen Geschehnisse sowie ansprechende Hintergrundberichte pointiert und kompakt im Wochenrückblick.
Selektierte Artikel der Woche:
Börsengehandelte Fonds (ETFs) sind Investmentfonds, die ähnlich wie Einzelaktien an der Börse gehandelt werden. Sie verwahren eine Vielzahl von Vermögenswerten wie Aktien, Anleihen oder Rohstoffe und bieten Anlegern eine einfache Möglichkeit zur Diversifizierung ihrer Portfolios mit niedrigeren Gebühren. Im Falle von Bitcoin ermöglichten die im Januar genehmigten ETFs den Mainstream-Anlegern in den USA erstmals, über ein reguliertes, traditionelles Anlageinstrument in den Bereich zu investieren. Selbst neun Monate nach dem Startschuss schöpfen Anleger diese Möglichkeit aus. In der vergangenen Woche flossen über 2 Milliarden USD in die Produkte.
Selbst neun Monate nach dem Start bleibt der Ansturm auf die Bitcoin-ETFs hoch: über die letzten drei Tage flossen 1.2 Mrd. USD in die Produkte.
Erste Mainstream-Krypto-App?
Prognosemärkte sind börsenbasierte Plattformen, auf denen die Teilnehmer Kontrakte auf der Grundlage des Ergebnisses zukünftiger Ereignisse wie Wahlen oder Wirtschaftstrends handeln. Die Preise dieser Kontrakte spiegeln die kollektive Wahrscheinlichkeit wider, mit der ein Ereignis eintritt. Händler profitieren direkt, wenn ihre Vorhersage mit dem tatsächlichen Ergebnis übereinstimmt. Dieses simple Konzept gewinnt insbesondere während der US-Wahlzyklen alle vier Jahre an Bedeutung, wie der rasante Anstieg der Krypto-Wettplattform Polymarket unterstreicht. Das Protokoll verspricht durch die Darstellung des Geschäfts auf der Blockchain grössere Transparenz, niedrigere Gebühren und Zensurresistenz. Bis dato wetteten Nutzer über 2.5 Milliarden USD auf die Ausgänge der US-Wahlen.
Inmitten der laufenden US-Präsidentschaftswahlen konnte eine Krypto-Wettapp den Markt für Prognosemärkte erobern: Polymarket.
Ripple bringt Stablecoin heraus
Ripple wurde 2012 als Krypto-Startup gegründet. Ziel war ein dezentrales, digitales Zahlungssystem. Das Unternehmen wollte kostengünstige, grenzüberschreitende Transaktionen ermöglichen. Es sollte sich durch eine skalierbarere Lösung von Bitcoin unterscheiden. Die Grundlage des Netzwerks: die Kryptowährung XRP, früher auch „Ripple“ genannt. Doch in den letzten Jahren hatte Ripple Schwierigkeiten, XRP als Zahlungsmittel zu etablieren. Jetzt will die Firma stattdessen auf Stablecoins setzen. Diese Woche lancierte Ripple den RLUSD-Stablecoin mit diversen Börsenpartnern.
Ripple möchte mit dem eigenen Stablecoin RLUSD in das lukrative Geschäft einsteigen, das durch die Anbieter Tether und Circle dominiert wird.
Memecoins erobern den Markt
Memecoins sind eine Art von Kryptowährung, die von Internet-Memes und Populärkultur inspiriert ist. Sie werden oft als Scherz oder zur Ausnutzung viraler Trends eingeführt. Im Gegensatz zu Mainstream-Kryptowährungen wie Bitcoin oder Ethereum haben Memecoins in der Regel wenig bis gar keinen inneren Wert oder praktischen Nutzen, was sie zu hoch spekulativen und volatilen Anlagen macht. Über die vergangenen zwölf Monate entwickelte sich der Preis des Sektors jedoch überdurchschnittlich gut. Damit stellen Memecoins traditionelle Wertvorstellungen und Anlagethesen in Frage. Ein Blick auf die Hintergründe der Meme-Revolution.
Memecoins gewinnen trotz hoher Volatilität und fehlendem Grundwert an Marktdynamik. Ein Blick auf die Gründe für den Erfolg.
Restliche Mt. Gox Auszahlungen im Herbst 2025
Ausserdem: Diesen Sommer ging eine lang andauernde Ära zu Ende. Jahrelang plagte der Insolvenzverwalter ehemalige Kunden mit Verzögerungen der Auszahlungen. Eine ganze Dekade dauerte es, bis die Gläubiger endlich ihre lang vermissten Bitcoins zurückerhielten. Fast 100’000 Bitcoin (6.5 Milliarden USD) verliessen die Wallets der insolventen Börse. Coins im Wert von 2.8 Milliarden USD bleiben zurück. Die Frist für deren Auszahlung verschiebt der Insolvenzverwalter jetzt um ein Jahr auf den 31. Oktober 2025.
Der Insolvenzverwalter der Kryptobörse Mt. Gox verschiebt die Rückzahlungen der restlichen 2.8 Mrd. USD in Bitcoin auf nächstes Jahr.