Wash Trading bezeichnet eine Form der Marktmanipulation, bei der ein Akteur denselben Vermögenswert gleichzeitig kauft und verkauft, um künstlich Handelsvolumen und Aktivität vorzutäuschen. Ziel ist es, den Markt über die tatsächliche Nachfrage zu täuschen und ein verzerrtes Bild von Liquidität oder Preisentwicklung zu erzeugen.
Beim Wash Trading wechseln Vermögenswerte zwar den Besitzer auf dem Papier, nicht jedoch wirtschaftlich. Die Transaktionen sind abgesprochen oder erfolgen über dieselbe Partei. Dadurch entsteht der Eindruck hoher Nachfrage oder Liquidität, obwohl kein echter Handel stattfindet. Besonders im Kryptomarkt wird Wash Trading genutzt, um Token attraktiver erscheinen zu lassen oder Rankings zu manipulieren.
Funktionsweise und Einsatzgebiete
Wash Trading beruht darauf, dass ein Händler oder eine miteinander verbundene Gruppe denselben Vermögenswert zwischen eigenen Konten hin- und herschiebt. Obwohl es nach aussen wie echter Handel aussieht, wird keine ökonomische Position verändert. Die Praxis ist in regulierten Märkten wie den USA seit den 1930er-Jahren verboten, da sie Marktpreise verzerren und Investoren täuschen kann.
Im Kryptosektor ist Wash Trading besonders verbreitet, weil viele Handelsplätze weniger streng reguliert sind. Untersuchungen von Branchenanalysen - darunter Berichte von Chainalysis und Forbes - zeigen, dass auf kleineren Börsen teils über 50% der gemeldeten Handelsvolumina aus Wash Trading stammen können. Auch NFT-Marktplätze waren betroffen: 2022 sorgte die Plattform LooksRare für Schlagzeilen, als Nutzer durch Wash Trades zweistellige Millionenvolumina erzeugten, um Reward-Tokens zu farmen und Preise künstlich hoch erscheinen zu lassen.
Motivation und Auswirkungen
Wash Trading wird oft eingesetzt, um einen Vermögenswert populärer wirken zu lassen als er ist. Höheres „Fake-Volumen“ kann Token-Rankings, Preischarts, Börsenlistings oder Social-Media-Narrative beeinflussen. Projekte nutzen diese Methoden, um Liquidität vorzutäuschen, Investoren anzuziehen oder den Marktwert zu manipulieren.
Die Folgen sind erheblich: Anleger treffen Entscheidungen auf Basis verfälschter Daten. Liquidität wirkt höher, als sie tatsächlich ist, und Preise können in unnatürliche Höhen getrieben werden, bevor sie abrupt kollabieren. Regulierungsbehörden wie die SEC, die CFTC sowie europäische Aufsichtsbehörden gehen zunehmend gegen Wash Trading vor - besonders in Verbindung mit NFTs, Meme-Coins oder kleineren Börsen ohne Prüfprozesse.













