Die Schweizerische Nationalbank (SNB) ist die Zentralbank der Schweiz und verantwortlich für die Geld- und Währungspolitik des Landes. Ihre Entscheidungen prägen Inflation, Zinsniveau, Wechselkurs des Schweizer Frankens und die Stabilität des Finanzsystems.
Die SNB verfolgt das Ziel der Preisstabilität und berücksichtigt dabei die konjunkturelle Entwicklung. Sie steuert die Geldpolitik über Zinssätze, Offenmarktgeschäfte und – bei Bedarf – Devisenmarktinterventionen, um übermässige Auf- oder Abwertungen des Frankens zu dämpfen.
Auftrag und gesetzliche Grundlage
Die Aufgaben der Schweizerischen Zentralbank sind im Nationalbankgesetz (NBG) festgelegt. Oberstes Ziel ist die Gewährleistung von Preisstabilität, definiert als eine Inflationsrate von unter 2%. Gleichzeitig soll die SNB die wirtschaftliche Entwicklung unterstützen, ohne ihr Hauptmandat zu gefährden. Unabhängigkeit von Politik und Regierung ist dabei ein zentrales Prinzip.
Kerninstrument der SNB ist der Leitzins (SNB-Leitzins), der die kurzfristigen Geldmarktzinsen beeinflusst. Zusätzlich nutzt sie Repo-Geschäfte, Liquiditätssteuerung und bei Bedarf Deviseninterventionen, um starke Wechselkursschwankungen zu begrenzen. Die Schweiz als kleine, offene Volkswirtschaft ist besonders sensitiv gegenüber Kapitalzuflüssen und Franken-Aufwertung.
Rolle für den Finanzplatz Schweiz
Die SNB trägt wesentlich zur Stabilität des Schweizer Finanzsystems bei. Sie überwacht systemrelevante Banken, analysiert Risiken im Immobilien- und Kreditmarkt und kann makroprudenzielle Massnahmen unterstützen. Zudem verwaltet sie umfangreiche Währungsreserven, die in Fremdwährungen, Gold und internationalen Wertpapieren gehalten werden.
Die SNB beobachtet Kryptowährungen primär unter dem Aspekt der Finanzstabilität und Geldpolitik. Sie warnt vor spekulativen Risiken, erkennt aber technologische Potenziale von Distributed-Ledger-Technologie an. Parallel beteiligt sie sich an Projekten zur tokenisierten Abwicklung und an internationalen Pilotversuchen zu digitalem Zentralbankgeld (Wholesale-CBDC), ohne einen digitalen Franken für die breite Bevölkerung angekündigt zu haben.













