Ein ICO ist ein Initial Coin Offering. Es handelt sich um ein Kryptoequivalent zu einem IPO. Statt Anteilen an einem Unternehmen, gibt es für die Investoren ICO Coins. Der Begriff wird oft im Zusammenhang mit „Token Sale“ verwendet und stellt eine Form von Crowdfunding dar.
Beide Begriffe referenzieren eine Finanzierungsmöglichkeit, bei der Investoren Zugang zu einem künftigen Feature des finanzierten Projektes bekommen. Anleger sehen in ICO's eine gute Investitionsmöglichkeit, da 2017 mehr als 180 Millionen US-Dollar in unterschiedliche ICOs investiert wurden, wohingegen 2016 der Wert noch bei 101 Millionen US-Dollar lag. Ebenso eignet sich ICO auch für die Entwickler von Kryptowährungen und Blockchain-Produkten, da sie so ohne Umwege eine Finanzierung über die traditionellen Kapitalmärkte bewegen können.
Lange Geschichte der ICOs
Die Geschichte grosser Initial Coin Offerings (ICOs) lässt sich bis ins Jahr 2013 zurückverfolgen, als Mastercoin das allerersten ICO durchführte und rund 600'000 Dollar in Bitcoin einnahm. Das ICO-Phänomen erlangte jedoch während der Krypto-Blase von 2017 grosse Aufmerksamkeit, als Projekte wie EOS durch den Verkauf von Token an Investoren Milliarden von Dollar einnahmen. Diese ICOs versprachen, verschiedene Branchen durch Blockchain-Technologie und dezentrale Anwendungen zu revolutionieren, und zogen eine Flut von spekulativen Investitionen an.
Trotz ihrer anfänglichen Versprechen sind ICOs mit erheblichen Risiken verbunden. Vielen ICOs mangelte es an regulatorischer Aufsicht, was zu Betrug und betrügerischen Machenschaften führte, die den Verlust von Anlegergeldern zur Folge hatten. Darüber hinaus führte das Fehlen eines klaren Rechtsrahmens in vielen Ländern zu Unsicherheiten sowohl für Emittenten als auch für Anleger. Im Jahr 2018 erlebte der ICO-Markt einen starken Rückgang, da das behördliche Durchgreifen und die Skepsis zunahmen und viele Projekte ihre Versprechen nicht einhalten konnten oder mit rechtlichen Problemen konfrontiert wurden.