Wer früher Kryptowährungen kaufen wollte, musste ein eigenes Wallet aufsetzen und sich an eine teils undurchsichtige Krypto-Börse wenden und dadurch nicht kalkulierbare Risiken eingehen. Inzwischen bieten auch traditionelle Banken Dienstleistungen für den Handel und die Verwahrung von Bitcoin & Co. an. Welche Vorteile bietet diese Struktur?
Aus Sicht einer Bank macht die Entwicklung eines eigenen Angebots durchaus Sinn. Die Nachfrage für Kryptowährungen ist hoch und wer keine Dienstleistungen anbietet, verliert Kunden. Doch auch aus der Perspektive eines Anlegers kann es sinnvoll sein, Kryptowährungen bei der Hausbank zu handeln und zu verwahren.
Die zwei grossen Vorteile
- Sichere Aufbewahrung: Erstens können Kryptowährungen und digitale Vermögenswerte zusammen mit traditionellen Anlagen an einem sicheren Ort verwahrt werden. Während die Selbstverwahrung für einige Anleger attraktiv sein mag, bietet die Bank als Aufbewahrungsort eine zusätzliche Ebene an Schutz. Darüber hinaus können Kryptowährungen nahtlos in traditionelle Anlagestrategien integriert werden, was eine konsolidierte und leicht zugängliche Übersicht über das gesamte Portfolio ermöglicht – sowohl in Bezug auf digitale als auch klassische Vermögenswerte. Wenn dann die Bank oben drauf noch weitere Services anbietet, wie z.B. Staking, dann macht eine “one-stop-shop" Lösung bei einer Bank durchaus Sinn.
- Leichter Handel: Der Kauf und Verkauf von Kryptowährungen gestaltet sich genauso unkompliziert wie der Handel mit traditionellen Vermögenswerten. Im Gegensatz zum herkömmlichen Kryptohandel ist es nicht notwendig, vorher Geld auf eine Krypto-Börse zu überweisen, um digitale Währungen zu erwerben. Das spart nicht nur wertvolle Zeit und Aufwand, sondern auch potenzielle Gebühren solcher Überweisungen und reduziert das Gegenparteirisiko gegenüber undurchsichten Kryptobörsen im Ausland. Durch diese effiziente Handhabung können Anleger schnell und kostengünstig auf den Markt zugreifen, ohne sich mit den typischen Hürden einer neuen Plattform auseinandersetzen zu müssen.
Weitere Überlegungen
Die Selbstverwahrung von Kryptowährungen erfordert umfangreiches Fachwissen und erhöht die Eigenverantwortung. Wer seine digitalen Vermögenswerte eigenständig verwaltet, agiert quasi als eigene Bank. Alle Sicherheitsvorkehrungen und Schutzmassnahmen, die normalerweise von Finanzdienstleistern übernommen werden, müssen selbst getroffen und umgesetzt werden. Beispielsweise ist im Falle einer Vererbung der Kryptowährungen die Nachlassplanung bei einer Schweizer Bank voll geregelt und bereits automatisch aufgesetzt. Bei ausländischen Kryptobörsen ist dies schon deutlich komplizierter für die Nachfahren und bei Selbstverwahrung kann es auch vorkommen, dass der Zugang zu den Kryptowährungen verloren geht. Wissen, die Auswahl der besten Krypto-Börsen und Erfahrung können das Risiko der Selbstverwahrung bis zu einem gewissen Grad reduzieren - nie aber eliminieren.
In solchen Fällen kann es sinnvoll sein, auf Expertenwissen zurückzugreifen. Wenn Krypto-Transaktionen über eine etablierte Bank abgewickelt werden, garantieren Fachleute sowohl einen effizienten Handel als auch eine sichere Verwahrung der Vermögenswerte. Dies ist besonders vorteilhaft für Einsteiger, die noch wenig Erfahrung mit Kryptowährungen haben. Zudem bieten Banken den Vorteil, dass sie regulierte und vertrauenswürdige Institutionen sind, die starke Sicherheitsmassnahmen umsetzen. Kryptowährungen, die dort verwahrt werden, sind in der Regel besser vor Hackerangriffen und Diebstahl geschützt.
Steuern nicht vergessen
Zuletzt erscheinen Kryptowährungen, die von Banken verwahrt werden, auch direkt im Vermögensauszug. Dies erleichtert die Steuerberichterstattung erheblich, da alle relevanten Informationen klar und transparent aufgelistet sind. Zudem werden diese Vermögenswerte in der Schweiz ausserbilanziell geführt, wodurch sie im Falle eines Bankenkonkurses nicht Teil der Konkursmasse werden. Diese Struktur verringert das Risiko erheblich, was bei vielen spezialisierten Krypto-Börsen nicht der Fall ist.