Chainlink Labs hat die Einführung seines Cross-Chain Interoperabilitätsprotokoll (CCIP) angekündigt, welches darauf abzielt, die Lücke zwischen traditionellen Finanzunternehmen und sowohl öffentlichen als auch privaten Blockchains zu schliessen, um einen nahtlosen Daten- und Wertetransfer zu ermöglichen.
Kemal El Moujahid, Chief Product Officer von Chainlink Labs, dem Entwicklungsunternehmen hinter dem Chainlink-Protokoll und seinem nativen LINK-Token, teilte in einem Blog-Beitrag mit, dass das CCIP im Rahmen des Early Access eingeführt wurde. Ab heute sind Entwickler in der Lage in ihren jeweiligen Testnetzen auf CCIP zuzugreifen. Das Protokoll wird auf mehreren Plattformen lanciert, darunter Ethereum, Avalanche, Polygon, Arbitrum und Optimism.
Chainlink verbindet Blockchains
Das Web3-Ökosystem hat sich durch den Aufstieg von Layer-1-Blockchains und Layer-2-Skalierungslösungen zu einer Multi-Chain entwickelt. Diese isolierten Netzwerke stehen jedoch vor dem Orakelproblem, der fehlenden nativen Kommunikation mit traditionellen Systemen oder anderen Blockchains. Diese Herausforderung unterstreicht den Bedarf an Interoperabilitätsprotokollen für Blockchains.
Chainlink ist ein wichtiger Bestandteil des Blockchain-Ökosystems, der eine zuverlässige Lösung für das Orakelproblem bietet und die weitere Verbreitung und den Nutzen von Smart Contracts ermöglicht. Chainlink bietet Unternehmen ein universelles Gateway zu allen Blockchains. Es hat ein Transaktionsvolumen von Billionen Dollar in verschiedenen Branchen ermöglicht.
Interoperabilitätsprotokolle sind für das Web3-Ökosystem und traditionelle Systeme, die mit verschiedenen Blockchains interagieren, unerlässlich. Sie vereinfachen netzwerkübergreifende Interaktionen und fördern das Wachstum des Multi-Chain-Ökosystems, indem sie die Grundlage für Blockchain-Abstraktionsschichten bilden. CBDCs werden wohl auch über ein Interoperabilitätsprotokoll an die alten und neuen Systeme verbunden.
Chainlink Cross-Chain Interoperabilitätsprotokoll als universellen Settlement Layer
Das CCIP zielt darauf ab, das Problem der mangelnden Interoperabilität zwischen verschiedenen Blockchains zu lösen, das aktuell die Innovation und Massenakzeptanz von Web3 behindert. CCIP wird durch Chainlink dezentralisierte Oracle-Netzwerke angetrieben und bietet zusätzliche Sicherheitsmechanismen, wie anpassbare Übertragungslimits und ein separates Netzwerk zu einem aktiven Risikomanagement (ARM).
Entwickler und Unternehmen können CCIP nutzen, um eine Vielzahl von Anwendungsfällen freizuschalten, darunter den Transfer von tokenisierten Vermögenswerten und NFTs zwischen Blockchains, Cross-Chain-Kollateral, Spiele und Datenspeicherung.
Pionierarbeit bei der Blockchain-Integration für Finanzinstitute
CCIP soll auch eine Brücke zwischen der On-Chain- und der Off-Chain-Welt schlagen. SWIFT hat bereits begonnen zusammen mit mehr als einem Dutzend Finanzinstituten und Finanzmarktinfrastrukturanbietern, das Potenzial von CCIP zu erkunden. Dabei werden Token-Transfers zwischen öffentlichen und privaten Blockchains über die bestehende Swift-Nachrichteninfrastruktur veranlasst.
An den gemeinsamen Bemühungen um Blockchain-Interoperabilität sind neben der SWIFT, der Schweizer SIX Digital Exchange (SDX), sowie namhafte Teilnehmer wie die Australia and New Zealand Banking Group (ANZ), BNP Paribas, BNY Mellon, Citi, Clearstream, Euroclear, Lloyds Banking Group und The Depository Trust and Clearing Corporation (DTCC) beteiligt. Sie unterstreichen das wachsende Interesse an der Blockchain-Technologie im Bereich der digitalen Börsen.
Die Erforschung der Blockchain-Technologie durch SWIFT stellt eine bedeutende Entwicklung bei der Übernahme dieser Technologie durch die Finanzbranche dar. Durch die Konzentration auf die Interoperabilität will SWIFT ein effizienteres und kostengünstigeres Umfeld für die Abwicklung von tokenisierten Vermögenswerten schaffen. Diese Initiative könnte weitreichende Auswirkungen auf die Finanzbranche haben und möglicherweise zu einer breiten Einführung der Blockchain-Technologie führen.
SWIFT und Chainlink: Verschmelzung von TradFi und Blockchain
Der Mitbegründer von Chainlink, Sergey Nazarov, äusserte sich optimistisch über die möglichen Auswirkungen dieser Tests. Wenn sie erfolgreich sind, könnten sie den Weg für eine grössere Interkonnektivität zwischen Banken und öffentlichen Blockchains ebnen und so das gesamte Finanzökosystem stärken. Nazarov ist der Ansicht, dass dies zu einem erheblichen Anstieg des Wertes führen könnte, der von den Banken in die öffentlichen Handelsketten fliesst, wodurch sich die globale Marktkapitalisierung der Branche um Billionen erhöhen könnte.
Trotz der anhaltenden rechtlichen Herausforderungen, mit denen die führenden Kryptobörsen Binance und Coinbase konfrontiert sind, bleibt Nazarov zuversichtlich, was die Zukunft der Blockchain-Integration im Finanzsektor angeht. Er glaubt, dass der Wert von Verbindungen zu öffentlichen Blockchains erheblich steigen wird, wenn es für Banken akzeptabler wird, sich an öffentlichen Märkten zu beteiligen.