Der weltgrösste Vermögensverwalter BlackRock hat bei der Börsenaufsicht SEC einen Antrag für den ersten börsengehandelten Bitcoin-Fonds (ETF) eingereicht, der Anlegern eine Exponierung gegenüber der Kryptowährung auf Spot-Basis bieten würde.
BlackRock, der Finanzriese mit einem verwalteten Vermögen (AuM) von beeindruckenden 9.5 Billionen US-Dollar, schliesst sich mit Amerikas führender Krypto-Börse Coinbase zusammen. Gemeinsam soll ein börsengehandelter Fonds (ETF) aufgelegt werden. Dieser nutzt Coinbase Custody für die sichere Verwahrung der Bitcoin und stützt sich auf die Spotmarktdaten der Börse. Ausserdem wird BNY Mellon die Verantwortung für die Verwahrung der Barmittel übernehmen. Eine Genehmigung BlackRocks Bitcoin-ETF wäre ein bedeutender Schritt für die Branche.
Der erste US Spot Bitcoin-ETF?
Ein ETF ist ein Investmentfonds, der an Börsen gehandelt wird und Anlegern die Exponierung gegenüber einem Portfolio von Vermögenswerten wie Aktien, Anleihen oder Rohstoffen repräsentieren. Dabei wird generell zwischen zwei Arten unterschieden. Futures-basierte ETFs bilden die Wertentwicklung der zugrunde liegenden Vermögenswerte über Terminkontrakte ab, während Spot-basierte ETFs die Kursentwicklung von Vermögenswerten auf der Grundlage ihrer tatsächlichen Marktpreise abbilden. Im Falle von Bitcoin weisen Futures-basierte Fonds für Anleger einige Nachteile auf, wie CVJ.CH in der Berichterstattung zum ersten Bitcoin-ETF in den USA erklärte.
Interessanterweise hat die US-Börsenaufsicht bis dato neun Futures-basierte Bitcoin-ETFs genehmigt. Anträge auf Spot-ETFs lehnte die SEC über ein Dutzend Mal mit Verweis auf unzureichenden Schutz gegen Marktmanipulation ab; eine Strategie, die sowohl bei Branchenvertretern als auch einem US-Gericht auf Kritik gestossen ist. Mit BlackRock begibt sich ein Schwergewicht aus dem Finanzbereich in das Rennen um den ersten Spot Bitcoin-ETF. Der 9.5 Billionen USD schwere Vermögensverwalter gilt als eines der einflussreichsten Finanzhäuser weltweit und kann sich mit über 400 lancierten US-ETFs brüsten.
Enge Zusammenarbeit mit Coinbase
Die Wahl von Coinbase Custody als Verwahrstelle des BlackRock Bitcoin-ETF kommt nicht überraschend. Der Vermögensverwalter lancierte vor einem Jahr einen privaten Bitcoin-Trust, der institutionellen Anlegern eine Exponierung gegenüber der grössten Kryptowährung ermöglicht. Dies geschah ebenfalls in Zusammenarbeit mit der US-Krypto-Börse Coinbase. Zudem kann BlackRocks berüchtigtes Analysesystem Aladdin seit vergangenem August auf Krypto-Daten von Coinbase zugreifen.
Die Einreichung eines Bitcoin-ETFs durch BlackRock, einer renommierten und traditionsreichen Vermögensverwaltungsgesellschaft, kann als vielversprechender Fortschritt auf dem Weg zu einer regulatorischen Zulassung digitaler Assets gewertet werden. Bereits vor einem Jahr bestätigte BlackRock, dass trotz des steilen Abschwungs bei einigen institutionellen Kunden nach wie vor grosses Interesse an einem genehmigten Zugang zu den Krypto-Märkten besteht.